Coronavirus Fastnacht: Abwarten im Hochwald, Absagen in Konz

Kell am See/Konz · Viele Karnevalsvereine verzichten 2021 auf Veranstaltungen, auch in Könen und Oberemmel. In Kell hoffen die Akteure weiter.

 400 Zug-Teilnehmer haben im Februar in Oberemmel mit Tausenden Zuschauern gefeiert. Solche Szenen wird es 2021 nicht geben.  Foto: Archiv/Christian Kremer

400 Zug-Teilnehmer haben im Februar in Oberemmel mit Tausenden Zuschauern gefeiert. Solche Szenen wird es 2021 nicht geben. Foto: Archiv/Christian Kremer

Foto: TV/Christian Kremer

Fastnacht wie gewohnt wird es in der kommenden Session nicht geben. Das hat die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer am vergangenen Freitag deutlich gemacht. Bei der Vorstellung der ab Mittwoch, 16. September, gültigen elften Corona-Bekämpfungsverordnung erteilte sie der Saalfastnacht und närrischen Großveranstaltungen eine Absage (TV vom 12. September). In der Region haben bereits viele Vereine ihre geplanten Kappensitzungen und Umzüge abgesagt und suchen zurzeit nach kreativen anderen Formaten – zum Beispiel in Hermeskeil, Saarburg und Irsch/Saar.

In Kell am See will der Karnevalsclub Callida laut seinem Vorsitzenden Norbert Stüber die Hoffnung noch nicht ganz aufgeben: „Wir wollen den Kopf noch nicht in den Sand stecken und bereiten uns vorerst noch vor wie sonst auch. Die Garden und Tanzgruppen trainieren im Freien“, sagt Stüber auf TV-Nachfrage. Über die Vereins-Internetseite www.kccallida.de läuft eine Abstimmung zum Sessionsmotto 2020/21 mit sechs Vorschlägen. Das Voting endet am 30. September. „Wir wollen die Hoffnung auf eine Wende noch am Leben halten und nicht schon alles absagen“, sagt der Vereinschef. Sei einmal alles abgeblasen, falle es schwer, die Akteure nochmals zu motivieren, falls in drei Monaten doch mehr möglich sein sollte. Da der KC Callida bei seinen Veranstaltungen „autark“ sei und keine Verträge mit Dritten abschließen müsse, könne er auch sehr kurzfristig agieren. Sollte sich die Corona-Lage aber bis Januar/Februar nicht entscheidend ändern, habe der Verein für das Wochenende vom 11. bis 13. Juni 2021 ein Open-Air-Alternativprogramm im Dorfpark oder auf der neuen Bühne am Kirmesplatz anvisiert.

Definitiv abgesagt sind dagegen die geplanten Veranstaltungen in Konz-Oberemmel. Der Emmler Carnevals Club 1983 teilt über seinen Vorsitzenden Christoph Becker mit: „Wir haben im Vorstand beschlossen, dass die Session 2020/2021 nicht wie gewohnt stattfinden kann/wird. Es wird keinen Sitzungskarneval, Party und Umzug geben.“ Sollte sich „an der Lage etwas dramatisch positiv ändern“, könne der Verein kurzfristig etwas auf die Beine stellen. Es gebe einige Ideen, „wie wir die Leute im Dorf mitnehmen können“. Diese werde der Verein zu gegebener Zeit öffentlich machen. Becker verrät nur so viel: „Es ist ein Mix aus virtuellen und personellen Aktionen.“ Es werde dann auch versucht, die Kinder im möglichen Rahmen einzubinden. Via Facebook informiert der Karnevalsverein Könen „Riet Rous“ seine Anhänger über die Absage aller geplanten Veranstaltungen der Session. Eine sichere Planung sei angesichts der aktuellen Lage leider nicht möglich, heißt es in der Nachricht. Und weiter: „Die Stimmung, aber ganz besonders Ihre Sicherheit, liegt uns sehr am Herzen und daher ist eine karnevalistische Veranstaltung mit Hygienekonzept und Abstandsregeln für uns undenkbar.“

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