Dorfentwicklung Kirfer Rat steht zur Kita in Freudenburg

Kirf · Das Gremium des Kirfer Ortsgemeinderats hat klare Vorstellungen davon, wie es mit den Kita-Kindern weitergehen soll. Diskutiert wurde außerdem über Photovoltaik-Anlagen.

 Wenn die Kinder aus Kirf die Kita in Freudenburg besuchen, können sie anschließend an die dortige Grundschule wechseln.

Wenn die Kinder aus Kirf die Kita in Freudenburg besuchen, können sie anschließend an die dortige Grundschule wechseln.

Foto: dpa/Caroline Seidel

„Das ist eine reine Information. Heute wird darüber nichts beschlossen“, stellt der Kirfer Ortsbürgermeister Reinhold Anton klar, als er Edelbert Bach in der Sitzung des Ortsgemeinderates begrüßt. Der ehemalige Leiter des Hofgutes Serrig reist heute im Auftrag der WES Green GmbH aus Trier durch die Lande, um für Photovoltaik zu werben, die auf Freiflächen aufgebaut werden kann. Zwei Kirfer Landwirte können sich vorstellen, dafür nicht genutzte Äcker zur Verfügung zu stellen. „Photovoltaik ist die billigste, effizienteste und sauberste Energiegewinnung, mit Strom für 3,5 Cent pro Kilowattstunde“, wirbt Bach.

Die Verbandsgemeinde Saarburg-Kell habe bereits vor zehn Jahren einen Kriterienkatalog aufgestellt, aus dem hervorgeht, wo das möglich sein könnte. Dazu gehört die Standortprüfung, die Topografie, naturschutzfachliche Fragen und Siedlungsnähe. „Der Naturschutz wird durch solche Anlagen sogar gestärkt. Unter den Solarpaneelen siedeln sich wieder neue Arten an, die vorher dort nicht anzutreffen waren“, sagt Bach auch als Vorsitzender des Fördervereins der Energieagentur Trier.

Die Entscheidungshoheit habe die Ortsgemeinde, so Bach. Wenn eine Anlage aufgebaut wird, müsse vor Ort eine Betreibergesellschaft gegründet werden. Ein Genehmigungsverfahren dauere rund ein Jahr. Ortsbürgermeister Anton und etliche Ratsmitglieder sind jedoch skeptisch. Anton sagt: „Was da an Plänen vorgestellt wird, sieht aus, als würde unser Dorf vom Solarpark umzingelt.“ Dass Kirf sozusagen als „Insel“ aus einem Meer von Solarpaneelen rausschaut, stieß auch im Rat auf wenig Gegenliebe. Aber die Diskussion über das Thema Photovoltaik hat in Kirf gerade erst begonnen, denn vor allem müsste ja der Flächennutzungsplan geändert werden.

Schon länger wird der Neubau eines Kindergartens in Merzkirchen diskutiert. Auf der Tagesordnung stand jetzt die Zustimmung zu Umbau- und Sanierungsmaßnahmen in der Kita Freudenburg, die auch von Kirfer Kindern besucht wird. Von den Kosten in Höhe von 235 000 Euro müsste die Ortsgemeinde den Anteil von 32 000 Euro tragen. Zugestimmt wird nur unter Vorbehalt. Der Rat will den Beigeordneten der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell, Martin Alten, beauftragen zu prüfen, ob es noch Zuschüsse gibt. Die Freudenburger Einrichtung würde ihre Zulassung  riskieren, wenn beim Brandschutz nicht nachgebessert wird.

Die Ortsgemeinde Kirf steht zur Kita in Freudenburg. Ortschef Anton sagt: „Wenn Merzkirchen eine Kita bauen will, ist das deren Entscheidung.“ Wenn aber eine solche Entscheidung ansteht, wolle der Ortsgemeinderat Kirf auf jeden Fall mit einbezogen werden.

Auf Einladung der Verbandsgemeindeverwaltung in Saarburg fand ein Gespräch mit Vertretern des Kreisjugendamtes Trier-Saarburg und den zuständigen Ortsgemeinden Merzkirchen, Trassem, Kastel, Kirf und Freudenburg statt. In diesem Gespräch wurde endgültig geklärt und festgelegt, dass die Kinder aus den Ortsgemeinden Kirf und Kastel auch zukünftig die Kindertagesstätte in Freudenburg besuchen werden. Alle am Gespräch Beteiligten waren sich darüber einig, dass eine angedachte Änderung des Kita- Einzugsgebiets nicht über die Köpfe der betroffenen Gemeinden und gegen den Elternwillen erfolgen kann. Die Teilnehmer waren sich vor allem darüber einig, dass der Standort in Freudenburg für die Kinder aus Kastel und Kirf auch deshalb besonders sinnvoll ist, weil diese Kinder im Anschluss an ihre Kindergartenzeit in die Grundschule Freudenburg wechseln. Auch aus verkehrstechnischer Sicht sahen die Teilnehmer den Standort in Freudenburg für diese Kinder klar im Vorteil gegenüber einer anderweitigen örtlichen Betreuung. Nach dieser Grundsatzentscheidung kann jetzt zügig, in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt, an der Weiterentwicklung des Standortes gearbeitet werden. Die beteiligten Ortsgemeinden Kastel, Kirf und Freudenburg sind in diesem Zusammenhang sehr daran interessiert, mit der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell, als Träger der Grundschule, eng und vertrauensvoll zusammenzuarbeiten.

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