Segelflieger in Saarburg 320 Stunden in der Luft unterwegs

Saarburg · Piloten des Luftsportverbands Rheinland-Pfalz haben sich in Saarburg über ihren Sport ausgetauscht.

 2019 hat Segelflieger Marcel Caspary (24) aus Koblenz 320 Stunden in der Luft verbracht.

2019 hat Segelflieger Marcel Caspary (24) aus Koblenz 320 Stunden in der Luft verbracht.

Foto: Herbert Thormeyer

Segelflugpiloten tummeln sich seit mehr als 100 Jahren in den Lüften. Einmal im Jahr versammeln sie sich in Rheinland-Pfalz, um sich auszutauschen, technische Neuerungen zu entdecken und ihre Besten zu ehren. Rund 400 von ihnen kamen auf Einladung des Luftsportverbandes Rheinland-Pfalz in die Saarburger Stadthalle.

„Segeln ist ein Breitensport, bei dem schon 14-Jährige mit ihrer Flugausbildung beginnen können“, sagte der Justiziar des Verbands, Ulrich Carl aus Oberbillig. Dank Ehrenamt sei diese Ausbildung sehr preiswert. Aus Rheinland-Pfalz kämen bereits mehrere Weltmeister. Ein Beispiel ist Robin Diesterweg aus Konz, der sich im Verein Apus engagiert. Er feierte den ersten Platz mit der Mannschaft in Australien und einen zweiten Platz in Litauen.

Hochkarätige Vorträge fesselten die Zuhörer in der Stadthalle. „Der Apus e.V. hat sich gegründet, um die Königsdisziplin, den Langstreckenflug, zu fördern“, sagte dessen Sprecher Burghard Köhler. Kaum jemand wechsele diese Sportart, wenn er einmal stundenlang in der Luft unterwegs war. Die Begeisterung war Marcel Caspary aus Koblenz anzumerken, als er von seinem fast 1000 Kilometer langen Flug berichtete und dazu beeindruckende Fotos zeigte. Dem 24-jährigen Beamten bei der Bundeswehr fehlten gerade mal acht Kilometer bis zur Vierstelligkeit. Für den Langstreckenflug war ihm sogar eine ganz neue Maschine vom Landesverband zur Verfügung gestellt worden. Auf 23 586 Kilometern war Caspary 2019 zusammen 320 Stunden in der Luft und dabei durchschnittlich 138 km/h schnell. „Nur rund zehn Mal im Jahr gelingt in Deutschland ein 1000 Kilometer-Flug“, sagt Köhler.

Damit keine Unfälle passieren, waren Vertreter der US-Streitkräfte der Airbase Spangdahlem eingeladen worden. Sie informierten darüber, wie ihre Flugbewegungen organisiert werden. Der Präsident des LSV, Ernst Eymann, appellierte an die Verbandspiloten: „Habt Respekt und gebt über Funk klare Informationen. Es muss nicht im besten Englisch sein.“ 2019 gab es drei Begegnungen von großen Flugzeugen mit Segelfliegern in einer Entfernung von unter 100 Metern, die aber ohne Folgen blieben. „Wir haben gute Kontakte nach Spangdahlem. Die Streitkräfte sind immer erreichbar“, sagte Burghard Köhler.

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