Konz/Bitburg Klassik-Festival in Konz: Ab ins Kloster!

Konz/Bitburg · Rachmaninow für zwei Klaviere, ein besonderes Brass-Open-Air, ein Gastspiel in Bitburg und ein großer Abend für Talente: Festivalleiter Joseph Moog stellt im TV das Konz Musik Festival vor, das am 30. August eröffnet wird.

 Festivalleiter Joseph Moog stellt das Programm des Konz Musik Festivals vor.

Festivalleiter Joseph Moog stellt das Programm des Konz Musik Festivals vor.

Foto: T. Mardo

Ende Juli: Ein Klassik-Open-Air am Ufer des Green Lake in Michigan, 4000 Zuschauer, ausverkauft. Das Detroit Symphonic Orchestra spielt Sergei Rachmaninows „Sinfonische Tänze“. Die verlangen ein ganz großes Orchester mit viel Schlagwerk, Saxofon, allem Drum und Dran. Im Publikum sitzt Pianist Joseph Moog, der zuvor noch mit dem Orchester Saint-Saëns’ „Ägyptisches Konzert“ auf die Bühne gebracht hatte. „Das war ein tolles Erlebnis“, sagt Moog über seinen USA-Trip, der ihn zugleich an Konz denken ließ. Denn auch das Konz Musik Festival wird mit  Rachmaninow enden, mit den „Sinfonischen Tänzen“. Allerdings werden diese komplett anders umgesetzt: Im intimen Ambiente des Klosters Karthaus, wo überhaupt kein Platz für Orchester samt Publikum wäre. „Rachmaninow hatte auch eine Version für zwei Klaviere geschrieben. Die werde ich zusammen mit Kai Adomeit spielen“, sagt Moog, der neue Leiter des Konzer Musik Festivals. Im TV stellt der aus der Pfalz stammende und in Wincheringen lebende Pianist das Programm vor, das mit Ausnahme des Gastspiels in Bitburg (Haus Beda, 1. September) im Kloster St. Bruno in Karthaus über die Bühne gehen wird.

Pianomanie (30. August, Festsaal, 20 Uhr)

Das erste Festival unter neuem Namen und neuer Leitung beginnt auch mit einer Premiere. „Es ist für mich etwas Besonderes, weil ich zum ersten Mal mit meinem guten Freund und Kollegen Kai Adomeit Duo spiele“, sagt Moog, der 2016 für einen Grammy nominiert war. „Wir beleuchten das Klavier aus verschiedenen Seiten. Wir spielen an zwei Flügeln, jeder spielt auch einzeln, wir spielen vierhändig, und wir wechseln auch die Instrumente“, kündigt er an. „Deshalb auch der Titel Pianomanie: Klavier in allen Formen und Varianten.“ Moog und Adomeit sind seit 16 Jahren gut befreundet, tauschten immer wieder Noten aus, probten Werke, die sie in Archiven oder auch mal auf dem Flohmarkt fanden: „Wir bringen das Beste aus dieser Zeit auf die Bühne. Das ist lange gereift und jetzt auch mal überfällig, präsentiert zu werden.“

Spotlight Junge Musiker (Kammermusikabend, 31. August, 19 Uhr, Festsaal)

„Moritz Reutlinger und Christopher Hastings, unsere künstlerischen Berater, stellen einige der talentiertesten jungen Musiker der Region vor“, sagt Moog – hauptsächlich Luxemburger und Trierer, wie etwa Lea Reutlinger, die auch schon mit dem Trierer Orchester in diesem Jahr gespielt hat: „Sie spielen in verschiedenen Formationen – wir haben Schlagzeug, Geige, Bratsche, Cello und Klavier. Das ist ein Querschnitt mit sehr vielen verschiedenen Stilen.“ Für die jungen Musiker sei es die „perfekte Gelegenheit“ zu zeigen, was sie können. Hastings und Reutlinger treten gemeinsam mit ihnen auf.

Klavierabend Joseph Moog (1. September, Haus Beda, Bitburg, 19 Uhr)

Ein Gastspiel in Bitburg. „Meine Großeltern väterlicherseits stammen aus der Eifel“, sagt Moog. „Bitburg hat seit vielen Jahren eine beliebte Klassikreihe. Ich freue mich, dass ich dort das Festival repräsentieren kann. Ich versuche, das Flair aus Konz mitzubringen.“

OPL Brass Ensemble (6. September, Open Air in den Arkaden, Kloster Karthaus, 19 Uhr)

„Das wird unser einziges Open-Air-Konzert. Das Brass Ensemble des OPL spielt ein Programm, das mehrere Jahrhunderte umspannt“, kündigt Moog an. „Sie starten mit einem Stück von König Heinrich dem Achten – er hatte auch komponiert – und es geht weiter bis zur heutigen Zeit – mit Jazz, Pop und Swing. Das ist ein richtig buntes Programm auch für interessierte Neulinge, das hat Festivalcharakter.“

Trialoge (7. September, Festsaal, 19 Uhr)

„Moritz Reutlinger (Violoncello), Kai Adomeit (Klavier) und Lea Kottner (Violine) zeigen in Trialogen, wie sie sich zu dritt zu einem Instrument verformen können“, sagt Moog. „Sie werden schöne Trios spielen, die man in dieser Konstellation selten hört. Da können wir die Kammermusik zeigen, die in den nächsten Jahren zu den Schwerpunkten gehören wird.

Finale (8. September, Festsaal, 17 Uhr)

Joseph Moog: „Ich freue mich sehr auf Niall Brown (Anm.: Cellist beim OPL) und seine Frau, die Pianistin Isabelle Trüb. Die beiden sind preisgekrönt und spielen das Programm, mit dem sie im Sommer auf Tour waren. Das wird sehr stimmungsvoll sein. Den Abschluss machen Kai Adomeit und ich mit Rachmaninows Sinfonischen Tänzen.“

Infos: konzmusikfestival.de

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