Festival Das exquisite Festival an Mosel und Saar

Konz · Ende August findet in Konz und Umgebung das „Konz Musik Festival“ statt.

 Festivalleiter Joseph Moog (links) und Winfried Manns, Vorsitzender des Fördervereins „Vogel als Prophet“ stellen das Programm des „Konz Musik Festivals“ vor.

Festivalleiter Joseph Moog (links) und Winfried Manns, Vorsitzender des Fördervereins „Vogel als Prophet“ stellen das Programm des „Konz Musik Festivals“ vor.

Foto: Alexander Schumitz

Wenn der Zufall in der Kultur Regie führt, sind die Ergebnisse entsprechend chaotisch. Aber es geht auch anders. Aus einer zufälligen Begegnung zwischen Johannes Tittel von der Konzer Stadtverwaltung und dem international angesehenen Pianisten Joseph Moog hat sich ein echtes Festival entwickelt – klein, aber exquisit. „Konz Musik Festival“ heißt es. Es führt die „Sommerakademie“ fort, die der 2020 verstorbene Paul Trein 1994 ins Leben rief. Und nach einer Übergangsphase im vergangenen Jahr konnte jetzt Treins Idee auf hohem Niveau realisiert werden. Moog und Tittel und dazu der Förderverein „Vogel als Prophet“ mit Ex-Bürgermeister Winfried Manns, sie richten jetzt eine nach innen gerichteten Musikwerkstatt ein und ergänzen sie mit Konzerten, die sich nach außen, an ein Publikum richten.

Zwischen dem 20. und 29. August finden zwölf Konzerte unterschiedlicher Stilrichtungen und auf sehr unterschiedlichen Schauplätzen statt. Der hohe Anteil an Freiluftveranstaltungen hat nicht nur mit „Corona“ zu tun, sondern auch mit der Experimentierfreude der Veranstalter. So findet das zweite Konzert (21. August, Karl Adomeit und Joseph Moog) am Zusammenfluss von Saar und Mosel statt und wird zweifellos eine ganz exklusive Stimmung ausbreiten Die Waldbühne auf dem Roscheiderhof, die Weingüter Van Volxem und Cantz­heim, die Arkaden im Kloster St. Bruno in Konz-Karthaus und die Galerie „Contemporanea“ in Oberbillig sind weitere Stationen in einem bunt gemischten und doch sorgfältig austarierten Programm, das auch Orte außerhalb der Stadt Konz einschließt.

So steht das Eröffnungskonzert in der Konzer Pfarrkirche St. Nikolaus mit dem Cellisten Alexander Hülshoff von der Landesstiftung „Villa Musica“, mit Joseph Moog am Klavier und Musik von Saint-Saens und Chopin noch im Zirkel traditioneller Kammermusik. Das „Ensemble Presence“ in Oberbillig dagegen vollzieht einen vorsichtigen Einstieg in die Avantgarde. Junge Musikfans werden zudem mit Saint-Saens‘ „Karneval der Tiere“ verwöhnt, und im Abschlusskonzert der Meisterakademie präsentieren die Musikerinnen und Musiker, was sie mit den Dozenten erarbeitet haben.

Die Meisterakademie im Konz Musik Festival findet statt vom 21. bis 27. August. Seine Dozenten gehören unter den internationalen Interpreten zur Spitzenklasse: Elisabeth Perry, Konzertmeisterin im Netherlands Radio Chamber Orchestra, betreut Geigerinnen und Geiger. Richard Wolfe, Dozent am Konservatorium Utrecht, ist für die Bratsche zuständig. Nall Brown, stellvertretender Solocellist im Luxemburger Orchestre Philharmonique (OPL), betreut die Cellistinnen und Cellisten. Christopher Hastings ist Schlagzeuger im OPL und gibt seine Erfahrungen im Orchester und außerhalb gerne weiter. Karl Adomeit und Joseph Moog schließlich gelten beide als erstklassige Pianisten.

Für das Abschlusskonzert „Spotlight junge Musiker“ (27. August) ist das Programm im ersten Teil noch offen, im zweiten spielen die Dozenten das Klavierquartett, A-Dur op. 26 von Johannes Brahms.

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