Ab Februar wird geblitzt

Luxemburg · Erst im Juli hat das Luxemburger Parlament ein Gesetz verabschiedet, das den Einsatz von fest installierten Radargeräten genehmigt. Nun macht die Regierung ernst: Verkehrsminister François Bausch hat die genauen Standorte sowie die bei Übertretung anfallenden Strafen bekanntgegeben.

Ab Februar wird geblitzt
Foto: (g_pol3 )

Luxemburg. 48 Prozent aller tödlichen Verkehrsunfälle im Großherzogtum im vergangenen Jahr sind auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen. Diese alarmierende Erkenntnis hat der luxemburgische Grünen-Verkehrsminister François Bausch (Foto: Tageblatt) noch einmal ins Bewusstsein gerufen. Demnach verloren 2014 insgesamt 35 Menschen ihr Leben auf den Straßen des Großherzogtums.
Weitere aussagekräftige Zahlen: 55 Prozent aller Führerschein-Punkte wurden im vorigen Jahr wegen überhöhter Geschwindigkeit eingezogen. Die Konsequenz, vom Parlament längst beschlossen und von Minister Bausch nun präzisiert: 20 feste Radaranlagen sollen an besonders unfallträchtigen Punkten im Großherzogtum aufgestellt werden (siehe Karte).
"Die Radare werden dort installiert, wo es in der Vergangenheit öfters zu schweren Unfällen gekommen ist. Durch diese Maßnahme sollen die Verkehrsteilnehmer abgeschreckt werden, weiterhin Gas zu geben. So wollen wir Unfälle verhindern. Eine andere Entschärfung der Straßen ist an diesen Punkten nicht möglich", erklärte der Minister.
Im Februar sollen die ersten zehn Geräte in Betrieb gehen. Die anderen zehn sollen im April aufgestellt werden. Hinzu kommen sechs mobile Geräte. Das Verkehrsministerium wird dann ein Jahr nach Inbetriebnahme ein erstes Fazit ziehen. Eventuell fälliges Bußgeld wird über den Postweg eingefordert.

Geahndet werden neben Tempo-Übertretungen das Missachten von roten Ampeln, die Nichteinhaltung des Sicherheitsabstandes sowie das Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes. Auch Ausländer müssen zahlen. Zusätzlich zu einer Geldstrafe kann der Fahrer Punkte oder in ganz gravierenden Fällen nachträglich sogar den Führerschein verlieren. Die Blitzer-Fotos werden zwei Wochen nach der Bezahlung oder dem endgültigen Gerichtsurteil gelöscht. Die Vergehen werden erst nach drei Jahren aus den Akten verschwinden.
Der Autor ist Redakteur beim Luxemburger Tageblatt.

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