Ausstellung Geblieben sind allein die Namen

Wittlich · Die Eröffnung der neuen Ausstellung über Schloß Philippsfreude in Wittlich lockt viele Gäste an.

 In für die Zeit typischen Kostümen bieten Mitarbeiterinnen den Gästen der Vernissage Getränke an.

In für die Zeit typischen Kostümen bieten Mitarbeiterinnen den Gästen der Vernissage Getränke an.

Foto: TV/Stadtverwaltung

Dicht gedrängt saßen die vielen Besucher der Eröffnungsveranstaltung der neuen Ausstellung in der Städtischen Galerie im Alten Rathaus in Wittlich zu Beginn in der Kultur- und Tagungsstätte Synagoge, um vieles über die Präsentation „… verloren, vergessen. Das kurtrierische Schloß Philippsfreude in Wittlich. Eine Spurensuche“ und deren Hintergründe zu erfahren.

Bürgermeister Rodenkirch wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass Schloss Philippsfreude nur einer von vielen Herrschaftssitzen war, die über die Jahrhunderte in Wittlich standen. Es gab die geheimnisvolle keltische Fliehburg auf dem Tempelkopf, der auch Burgberg genannt wird, die prachtvolle römische Villa, einer der größten Gutshöfe nördlich der Alpen in römischer Zeit, die Neuerburg, die Burg Ottenstein und schließlich das Schloß Philippsfreude, das 1804 verschwand. Geblieben sind einzig die Namen wie Schloßstraße, Tiergartenstraße oder Ottensteinplatz.

Für die Familie sprach Georg Graf von Walderdorff und erinnerte an seinen Vorfahren, den Kurfürsten und Erzbischof Johann Philipp von Walderdorff und die über 800-jährige Geschichte derer von Walderdorff. Gemeinsam mit Bürgermeister Rodenkirch lud er die Gäste zu einem Glas Walderdorffschen Wein, einem Dreiser Schloßberg, anschließend in die Städtische Galerie im Alten Rathaus ein.

Zuvor erläuterte Kurator Dr. Richard Hüttel das Werden der Ausstellung und das Leben und Wirken Johann Philipp von Walderdorffs. Er muss ein großzügiger Mann gewesen sein, der über einen exquisiten Geschmack verfügte, Schlösser nach französischer Mode bauen und möblieren sowie vorhandene erweitern und modernisieren ließ. Er liebte die Gesellschaft, Gespräche, den Wein und die Jagd. Wunderbare Gegenstände aus seinem Besitz, Möbel, Bilder und Jagdutensilien zieren die wertvolle Ausstellung. Sein Schloß in Wittlich hieß nicht umsonst „Philippsfreude“; der herrliche Palast nach den Plänen des französischen Architekten Jean Antoine zog ihn häufig nach Wittlich, wo er anregende und schöne Stunden verbrachte.

Wie anders hingegen sein Nachfolger, Clemens Wenzelslaus von Sachsen, der letzte Kurfürst, von dem folgender Satz überliefert ist: „Die Wittlicher sind aber überhaupt sehr üppig, wollüstig im Essen und Trinken, viele durchaus liederlich und daher wohl zu zwei Drittel verarmt und verschuldet“.

Die Ausstellung ist bis 9. Februar 2020 zu den üblichen Öffnungszeiten in der Städtischen Galerie im Alten Rathaus zu besichtigen. Öffnungszeiten: dienstags bis samstags: 11 bis 17, sonn- und feiertags: 14 bis 17 Uhr, montags geschlossen.

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