Mutmacher Regenbögen schmücken die Straßen von Veldenz

Veldenz · Die Kinder der Notgruppe der Kindertagesstätte malen auf ihren täglichen Spaziergängen Hoffnungszeichen auf die Straßen und Plätze. Viele, die Zuhause sind, machen ebenfalls mit.

 Die Erzieherin Isabell Dansauer (links) und Jahrespraktikantin Milena Alt sind mit einem Mädchen aus der Notbetreuung dabei, eine Straße bunt zu anzumalen.

Die Erzieherin Isabell Dansauer (links) und Jahrespraktikantin Milena Alt sind mit einem Mädchen aus der Notbetreuung dabei, eine Straße bunt zu anzumalen.

Foto: Christina Bents

Bunt ist die schönste Farbe. Das gilt nicht nur in „normalen“ Zeiten, sondern auch in der Corona-Krise. Sich mit Farben zu beschäftigen macht Kindern besonders viel Spaß. Kindergartenleiter Patrick Götze aus Veldenz ist deshalb auf die Idee gekommen, vor die Kita einen Regenbogen zu malen. Das haben seine Mitarbeiterinnen aufgegriffen.

Zu ihrem täglichen Spaziergang, bei dem momentan ein oder zwei Kinder mitgehen, nehmen sie Straßenmalkreide mit und die Kinder malen Regenbögen auf die Straßen des Dorfes: rund um der Kita, vor der Feuerwehr, am Verkehrsbüro, vor dem Seniorenzentrum und vor der Kirche ist es jetzt farbiger. Sogar vor die Tür der Köchin des Kindergartens, die, weil sie in eine Risikogruppe fällt, momentan nicht in der Kita ist, wurde ein Regenborgen gemalt. Isabell Dansauer, Erzieherin erklärt stolz: „Die beiden Kinder, die mit uns unterwegs waren, waren sehr fleißig.“ Anschließend hat Patrick Götze eines der Straßenbilder auf die Internetseite der Einrichtung gestellt.

Kurz darauf trudelten die ersten Fotos von Eltern ein, deren Kinder auf ihrem Grundstück ebenfalls gemalt haben. „Das mit dem Malen hat sich wie ein Lauffeuer unter den Kindergartenkindern ausgebreitet. Wir machen hier auch weiter“, sagt er. Das können sie auch, denn die Straßenmalkreide geht der Kita sicher nicht aus, versichert der Kitachef lachend.

Normalerweise gehen 65 Kinder im Alter zwischen einem und sechs Jahren in die Kindertagesstätte und 13 Personen arbeiten dort. Momentan gibt es sieben Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten und die ihr Kind in der Notgruppe unterbringen könnten, aber meist sind es zwei bis drei Kinder die kommen. Der Kita-Leiter sagt: „Die Eltern gehen sehr verantwortungsvoll mit unserem Angebot um, und wir haben hier auch klare Anweisungen, wie wir momentan handeln.“ Weiter berichtet er: „Es ist aber trotzdem für uns genug zu tun, beispielsweise Dokumentationen aufzuarbeiten oder sich um das Qualitätsmanagement zu kümmern. Ein Teil der Beschäftigten baut Überstunden ab oder hat Urlaub, wie in anderen Berufen auch.“

Die Erzieher suchen momentan nach Möglichkeiten mit den Kindern, die nicht in der Kita sind, in Kontakt zu bleiben. „Die Kinder fehlen uns und wir wollen mithelfen, ihren Alltag ein bisschen abwechslungsreicher und interessanter zu gestalten“, so Götze. Deshalb bringen die Erzieher den Kindern Regenbogenbastelanleitungen nach Hause.

In der kommenden Woche werden sie Samenbomben, das sind Matschklumpen mit Blumensamen, an die Kinder verteilen, damit auch die daraus wachsenden Blumen dazu beitragen, dass Veldenz bunter wird. In der dritten Woche gibt es dann eine Lieder-CD für alle, mit Stücken, die in der der Kita häufig gesungen werden, beispielsweise das „Gefühlslied“ oder „Ein bisschen so wie Mama“. Patrick Götze spielt sie mit seinem Musikerkollegen Hans Floter, extra ein. Dann wird Veldenz vielleicht nicht nur ein bisschen bunter, sondern auch musikalischer.

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