Uneigennützig und ausgleichend

Am 24. Oktober wird Trittenheims Ortsbürgermeister Helmut Ludwig mit der Freiherr-vom-Stein-Plakette ausgezeichnet.

 Seine Liebe zur Kunst hat Helmut Ludwig, seit 1989 Ortsbürgermeister von Trittenheim, schon vor vielen Jahren entdeckt. TV-Foto: Ursula Schmieder

Seine Liebe zur Kunst hat Helmut Ludwig, seit 1989 Ortsbürgermeister von Trittenheim, schon vor vielen Jahren entdeckt. TV-Foto: Ursula Schmieder

Trittenheim. Wer wie Helmut Ludwig seit 33 Jahren Verantwortung in der Kommunalpolitik übernimmt, hat die Auszeichnung mit der "Freiherr-vom-Stein-Plakette" mehr als verdient. Ludwig setzt sich nicht nur seit 1974 ununterbrochen im Gemeinderat und Verbandsgemeinderat für die Interessen der Bürger ein. Seit 18 Jahren tut er dies auch als Ortsbürgermeister von Trittenheim und seit etlichen Jahren als Beigeordneter der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron, die er durch schwieriges Fahrwasser manövriert hat. Am 24. Oktober erhält er daher in Nassau die im Dreijahres-Rhythmus vom Land verliehene Plakette.Parallel zu seinem politischen Engagement ist der heute 67-Jährige auch beruflich sehr eingespannt gewesen. Als Architekt im Bistumsbauamt hat er von 1966 bis zu seiner Pensionierung bistumsweit Projekte betreut. Darunter Kirchen, Kindergärten und Schulen, aber auch Großprojekte wie Katholische Akademie und Bischöfliche Weingüter oder der Umbau eines Trierer Gefängnisses in ein Museum. Doch gerade sein Beruf hat ihn bewogen, sich in der Gemeinde zu engagieren. Wer mit gestalterischen Aufgaben betraut sei, hat seiner Überzeugung nach eigentlich nur zwei Möglichkeiten: "Entweder man lässt das einfließen, oder man zieht sich zurück." Dass er sich für Ersteres entschieden hatte, hat er nie bereut. "Es hat Spaß gemacht, mit Winzern, Gewerbetreibenden und Gastronomiebetrieben zusammenzuarbeiten." Besonders stolz ist er auf die touristische Entwicklung des Ortes, der mehrere Gebietsweinköniginnen und eine Deutsche Weinkönigin hervorgebracht hat. Auch der frühere Weinkönig Céphas Bansah werbe nach wie vor für den Weinort. Als schwierige Aufgabe hat er die Einleitung des Flurbereinigungsverfahrens in den Steillagen der rechten Moselseite in Erinnerung. Aber auch den örtlichen Straßenausbau, der lange stagniert habe. Trittenheims Zukunft sieht Ludwig positiv. Dank seiner großen Bettenzahl habe der Ort die Chance, gemeindliche Einrichtungen umbauen zu können.Den seit fünf Jahren verwitweten Vater von vier Kindern und dreifachen Großvater freut privat, dass die beiden Töchter ebenfalls Architektur studiert haben. Beide hätten das von sich aus gewollt, versichert Ludwig, der im Trittenheimer Ortsteil Dhrönchen geboren ist. Erst als Neunjähriger war er mit den Eltern aus dem Dhrontal weggezogen, in dem er noch heute gern spazieren geht.Vorgeschlagen für die Auszeichnung hatte den Träger der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz die Verbandsgemeinde. In 33 Jahren kommunalpolitischer Tätigkeit habe Ludwig sich "stets uneigennützig und mit großem Sachverstand und jederzeit ausgleichend zum Wohl der Bürger eingesetzt", begründet Bürgermeisterin Christiane Horsch. Er habe sich große Verdienste erworben und eingesetzt für Kindergärten, Schulen, Feuerwehren, Tourismus und Weinbau sowie für den Erhalt der Kulturlandschaft. Im Vorfeld ihrer Wahl habe er zudem annähernd fünf Monate "mit großem Ehrgeiz und Engagement" die Verwaltungsgeschäfte geleitet, so Horsch weiter.

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