Filmschauspieler Wolfgang Port Bürgermeister will Beton und Punks in die  Stadt

Bernkastel-Kues · Wolfgang Port spielt im Kurzspielfilm eines aus Bernkastel-Kues stammenden  Regisseurs  einen Stadtchef mit Visionen.

 Ein toller Platz für Punker und Obdachlose: Der Bürgermeister will aus der Kleinstadt eine Großstadt machen.

Ein toller Platz für Punker und Obdachlose: Der Bürgermeister will aus der Kleinstadt eine Großstadt machen.

Foto: TV/Felix Schon

Da sitzt er nun auf dem Beton, neben ihm der Einkaufswagen eines Supermarktes, vollgepackt mit Plastiktüten und Flaschen. So eine Betonwüste, auf der sich Punker und Obdachlose tummeln, braucht seine Stadt. Da ist sich der Bürgermeister ganz sicher. Sie soll ja schließlich eine Großstadt werden. Noch ist es eine etwas verschlafene, idyllische Kleinstadt, aber zu einer Großstadt gehören hässliche Plätze, wo sich „seltsame Gestalten“ treffen, die Bier- und Schnapsflaschen kreisen lassen und wo die Flaschen als Scherben auf dem Boden landen.

Walter Schrote heißt der Bürgermeister der fiktiven Kleinstadt. Die beschriebene Szene stammt aus einem Kurzflilm des aus Bernkastel-Kues stammenden Jung-Regisseurs Felix Schon. Und Walter Schorte, die Hauptfigur, wird gespielt von einem echten Stadtbürgermeister, von Wolfgang Port.

Der etwa 20-minütige Kurzspielfilm trägt den Titel „Der Mittelpunkt Europas“. Die nicht ganz ernst gemeinte Geschichte hat Schon in Bernkastel-Kues als Film umgesetzt. Der Bürgermeister, von Ehrgeiz gepackt, träumt davon, seine Kleinstadt in eine Großstadt zu verwandeln, da sie geographisch gesehen im Zentrum des Kontinents liege. In seine Augen fehlt es dem von Weinbergen umgebenen Ort vor allem an sozialen Brennpunkten, um als richtige Großstadt anerkannt zu werden.

Er engagiert Punker und Obdachlose, die den betonierten Platz unsicher machen und „großstädtisches Flair“ in seine Stadt bringen sollen.

Wolfgang Port schien die Rolle zu gefallen. „Ob ich Walter Schorte in gewisser Weise ähnele, sollen die Zuschauer entscheiden“, sagt der 65-Jährige augenzwinkernd. Unter die Schauspieler mischten sich auch der ein oder andere Bekannte aus der Stadt.

Felix Schon sei vor drei Jahren auf ihn zugekommen und habe ihm von seinem Filmprojekt erzählt. „Für so etwas bin ich zu haben“, war sich Port gleich sicher, „und ich wollte dem aus Bernkastel-Kues stammenden Jungregisseur diesen Gefallen tun.“

Felix Schon (31) hat in Köln an der Academy of Media Arts studiert. Dort machte er 2017 seinen Abschluss und ist seitdem als Freelance-Regisseur tätig.

Sein Kurzfilm „Der Mittelpunkt Europas“ ist bereits auf verschiedenen Film-Festivals in Berlin, Istanbul und Regensburg gezeigt worden. In einer Filmkritik heißt es: „Felix Schon spielt mit Authenzität und Ironie, fängt aber gleichzeitig treffend die naive Idylle eine Kleinstadt und dem Streben nach Größerem ein.“

 Wolfgang Port als Bürgermeister Walter Schorte.

Wolfgang Port als Bürgermeister Walter Schorte.

Foto: TV/Felix Schon

Am Weinfestsamstag, 31. August, hat der Film Premiere in Bernkastel-Kues. Um 11 Uhr gibt es im Kino einen Empfang. Anschließend wird der Film für geladene Gäste gezeigt. Ab 13 Uhr kann dann die Öffentlichkeit Schauspieler Wolfgang Port bewundern. Der Eintritt ist frei.

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