"EU braucht Einwanderungspolitik"

Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass die durch das Schengener Abkommen ermöglichte Freizügigkeit eine fundamentale Errungenschaft der EU ist. Diese Errungenschaft sollte man nicht leichtfertig aus populistischen oder wahltaktischen Gründen infrage stellen.

Die eigentliche Herausforderung, der man sich stellen muss, besteht nicht in der Wiedereinführung der Grenzkontrollen an den EU-Binnengrenzen sondern in einer verstärkten Kontrolle der Außengrenzen. Die EU und ihre Mitgliedsstaaten müssen jene Staaten, die an den Außengrenzen der Union liegen, bei dieser Aufgabe unterstützen.
Noch grundsätzlicher: Es ist von fundamentaler Bedeutung, dass die EU es schafft, eine kohärente und integrierte Einwanderungspolitik zu gestalten. Es bleibt noch ein langer Weg, um in dieser Frage eine zufriedenstellende Lösung zu finden. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die EU aufgrund der demografischen Entwicklung auch auf Einwanderung angewiesen ist.
Für die Großregion würde die Wiedereinführung der Grenzkontrollen einen enormen Rückschritt bedeuten. Gerade in einer Region, die so viele Grenzgänger zählt, ist der freie Personenverkehr ohne Grenzkontrollen eine nicht hoch genug einzuschätzende Errungenschaft."

Karl-Heinz Lambertz

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