Contra Dieser Ausbau hat absolut keine Priorität!

Trier · Ist es wirklich von höchster Dringlichkeit, die neue B 50 zwischen dem Hochmoselübergang und dem Flughafen Hahn vierspurig auszubauen? Nein, sagt unsere Redakteurin Katharina de Mos: Das Geld kann man besser verwenden.

Meinung zur B50 zwischen Hochmoselübergang und Hahn
Foto: TV/Christine Catrein

Natürlich ist es schön, Lücken zu schließen, B zu sagen, wenn man unsinnigerweise schon A gesagt hat, um ein paar Minuten schneller von Trier nach Mainz zu kommen.

Aber ist es wirklich von höchster Dringlichkeit, die neue B 50 zwischen dem Hochmoselübergang und dem Flughafen Hahn vierspurig auszubauen – so wie es der Bundesverkehrswegeplan aktuell (noch) vorsieht? Ist es sinnvoll, dafür mehr als 140 Millionen Euro auszugeben? Ist das wirklich eines der wichtigsten Projekte, die Deutschland derzeit umzusetzen hat?

Natürlich nicht! Schon allein wegen all der Krisen, die es zu meistern und finanziell zu stemmen gilt, sollte der Ausbau einer (zumindest von den Planern unerwartet) spärlich genutzten Strecke, die zu einem insolventen Flughafen führt, nicht oberste Priorität haben. Damit die Verkehrswende gelingt, muss ganz woanders investiert werden: ins Schienennetz, in bessere Busverbindungen, in das 49-Euro-Ticket, in neue Radwege oder die Wasserstoff-Forschung.

So praktisch der Hochmoselübergang für Pendler aus der Region Trier auch ist und so angenehm es wäre, überall vier Spuren zu haben – es wäre an der Zeit, dass die Planer eingestehen, dass sie daneben lagen. Diese Strecke hat einfach nicht die internationale Bedeutung, mit der ihr Bau begründet wurde. Statt Fehler einzuräumen, rechnen die Planer lieber weiter mit unrealistischen Verkehrsprognosen. Warum sollten 2030 denn auf einmal mehr als doppelt so viele Fahrzeuge bei der B 50 am Flughafen Hahn unterwegs sein wie heute? Das wird nicht passieren! Wenn Geld im Überfluss vorhanden wäre: vier Spuren, ja gerne! Aber das ist es leider nicht: Also gebt die begrenzten Mittel für etwas Sinnvolleres aus!

k.demos@volksfreund.de

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