Kritik an Bundesprogramm Marode Schwimmbäder in Rheinland-Pfalz gehen bei Sanierungen oft leer aus

Trier/Berlin · Im Land beantragten 24 Schwimmbäder beim Bund Hilfe, forderten Sanierungen für insgesamt rund 61 Millionen Euro. Davon floss nur ein Bruchteil, viele Bäder gingen leer aus, zeigt die Antwort auf eine Anfrage der Trierer Linken-Bundestagsabgeordneten Katrin Werner.

 Ab ins frische Nass - wenn es vor Ort denn noch ein Schwimmbad gibt. Viele Bäder sind marode. Geht es um Hilfe bei Sanierungen, gehen sie oft leer aus.

Ab ins frische Nass - wenn es vor Ort denn noch ein Schwimmbad gibt. Viele Bäder sind marode. Geht es um Hilfe bei Sanierungen, gehen sie oft leer aus.

Foto: dpa/Ralf Hirschberger

(flor) Abgeplatzte Kacheln, lose Fliesen, alte Rutschen: Viele Schwimmbäder in Rheinland-Pfalz sind alt, marode und brauchen dringend Sanierungen. Doch rufen klamme Kommunen im Bund nach Hilfe, gehen die Schreie meist unter wie ein Ertrinkender im Wasser. Mehr als 50 Millionen Euro fehlen maroden Bädern im Land für Sanierungen, zeigt die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Trierer Linken-Bundestagsabgeordneten Katrin Werner.

Danach haben rheinland-pfälzische Schwimmbäder 24 Anträge bei der Bundesregierung eingereicht, um eine Förderung aus einem Bundesprogramm zu erhalten. Nur fünf Projekte hat der Bund bewilligt. Von 61,5 Millionen Euro beantragten Hilfen flossen bloß 11,25 Millionen Euro. Werner fordert: „Der Bund muss endlich stärker seine Verantwortung wahrnehmen und dafür sorgen, dass die Schwimmbäder im Land nicht verrotten und geschlossen werden müssen.“ Die Triererin warnt davor, dass ohnehin schon immer weniger Kinder schwimmen lernten. Auch in der Region gingen Kommunen mit Anträgen leer aus – wie der Vulkaneifelkreis (1,18 Millionen Euro) und Bernkastel-Wittlich (745 200 Euro). In den Eifelkreis Bitburg-Prüm flossen 3,69 Millionen von beantragten 5,27 Millionen Euro, zeigt die Antwort an Werner. Die Triererin kritisiert, dass der Bund die Bäder mit dem höchsten Bedarf gar nicht für eine Förderung ausgesucht habe – Germersheim (9,6 Millionen Euro), Kaiserslautern (8,1 Millionen Euro) und Bad Dürkheim (7,5 Millionen Euro). Den Verweis des Bundes auf die kommunale Verantwortung nennt Werner „schräg, weil gerade in Rheinland-Pfalz genügend Kommunen gar kein Geld haben, um ihre Aufgaben zu erfüllen“. Der Bund müsse den Fördertopf aufstocken.

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