Porträt Was macht eigentlich Metty Krings, der menschliche Mitbewohner des Li-La-Launebären?

Trier-Zewen · Der Li-La-Launebär-Erfinder erzählt es uns selbst – denn er lebt jetzt in Trier-Zewen. Wir haben ihn dort besucht.

 Metty Krings, der menschliche Mitbewohner des Li-La-Launebären, zeigt sich gut gelaunt in seinem Zuhause in Trier-Zewen.

Metty Krings, der menschliche Mitbewohner des Li-La-Launebären, zeigt sich gut gelaunt in seinem Zuhause in Trier-Zewen.

Foto: Karin Pütz

Früher war alles besser. So sehen es jedenfalls viele Erwachsene, die ihre Kindheit zwischen den späten 1980er bis in die 1990er Jahre erlebten. Besonders beliebt: der Li-La-Launebär im Kinderprogramm. „Das habe ich als Kind jeden Sonntagmorgen im Fernsehen gesehen“, „solche schönen Kindersendungen gibt es heute nicht mehr“, „ich habe ihn so geliebt und alle Kassetten gehabt“, „wegen Metty bin ich damals freiwillig morgens aufgestanden, das will schon was heißen“, sind nur einige der Kommentare im Internet.

Metty, das ist Metty Krings, der menschliche Mitbewohner des Li-La-Launebären, der damals bei RTL zu sehen war. Doch Metty Krings auf diese Jahre im Kinderfernsehen zu reduzieren, wird dem Multitalent nicht gerecht. Denn neben seiner wohl bekanntesten Sendung ist der Radio- und Fernsehmoderator, Sänger und Produzent für die Entwicklung zahlreicher anderer Fernsehsendungen verantwortlich. Der TV hat ihn in seinem Zuhause in Trier-Zewen besucht, wo er seit einem Jahr lebt.

Ein Flügel und diverse Gitarren stehen in seinem Wohnzimmer und lassen sofort erkennen, dass die Musik seine große Leidenschaft ist. Goldene und Platin-Schallplatten an den Wänden zeugen von seinem Talent als Texter, die selbstgemalten Bilder von seiner Begabung als Zeichner. Die markante Stimme, der offene Blick, das jungenhafte Lachen – kaum zu glauben, dass dieser Mann im Mai bereits zum zweiten Mal Urgroßvater wird.

Der 77-Jährige hat noch immer eine authentische Ausstrahlung, für die ihn die Kinder damals liebten. Auch heute wird er noch auf der Straße angesprochen. „Früher wollten sie Autogramme, heute Selfies mit mir“, sagt er lachend. Doch es sei ihm nie unangenehm gewesen, erkannt zu werden. Denn er wisse, wem er den Erfolg zu verdanken habe: „Das Publikum war mein Arbeitgeber, nicht RTL.“ Auch zu den Puppenspielern, die dem Li-La-Launebären Leben eingehaucht haben, das Ehepaar Dieter und Gisela Kieselstein, habe er noch Jahre später bis zu deren Tod ein herzliches Verhältnis gehabt.

Der gebürtige Gerolsteiner schaut auf viele aufregende Jahre zurück, lebt aber nicht in der Vergangenheit, sondern ist wach für Neues. Fernsehtechnisch ist es mittlerweile still um ihn geworden und er lebt zurückgezogen als „glücklicher Single“. „Ich habe nie Langeweile“, sagt er und bringt auf den Punkt, womit er sich beschäftigt: „Musik, Kunst oder Blödsinn – das ist eigentlich egal.“ Ein großer Vorteil des Alleinlebens heißt für ihn: „Ich kann nachts Klavier spielen, wenn mir danach ist.“

Wenn ihm doch mal die Decke auf den Kopf falle, besuche er gern die Pfarrkirche St. Paulin oder die Abtei St. Matthias. Zu einem ehemaligen Trierer Restaurant fällt ihm ein, dass er als Kind mit seinen Eltern im „Krokodil“ gewesen sei und mit großen Augen über das riesige ausgestopfte Krokodil gestaunt habe, das damals über dem Tresen hing. „Ich habe sogar nachts davon geträumt“, erzählt er. Immer wieder habe er an dieses furchteinflößende Tier gedacht. Doch als er Jahrzehnte später wieder das Lokal aufgesucht habe, dachte er entgeistert: „Ist das alles?“, und stellte fest, dass es sich doch eher um ein kleines possierliches Tierchen handelte. Früher war eben nicht nur alles besser, sondern auch größer.

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