Leise, aber mit Nachdruck

TRIER. Der Ortsverband Trier des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL) feiert sein 33-jähriges Bestehen und blickt in einer Festschrift auf seine Arbeit im Land zurück.

Zahlreiche prominente Gäste hatten sich in der Welschnonnenkirche eingefunden, um das Doppeljubiläum zu feiern: 100 Jahre Rheinischer Verein und 33 Jahre Ortsverband Trier, dazu die frisch gedruckte Festschrift, in der die Denkmalpfleger in einer kritischen Bestandsaufnahme ihrer Aktivitäten Bilanz zogen. Einerseits erinnern sich die Mitglieder mit Freude an eine große Zahl erfolgreich verlaufener Einsätze, die zum Erhalt historischer Baustrukturen führten, sie scheuen sich aber auch nicht, die Fehlschläge beim Namen zu nennen.Treviris-Abriss: "Jahrhundertsünde"

Den Abriss der Treviris bezeichnet Herbert-Michael Kopp als "eine Jahrhundertsünde" und Jörg Reidenbach (beide Vorstandsmitglieder) beklagt ganz aktuell den Verfall von Kapelle und Friedhof im ehemaligen Schlosspark der Quinter Hütte. Dass sie sich nicht leicht entmutigen lassen, stattdessen leise, aber immer mit sehr viel Nachdruck für ihre Sache einstehen, haben die Trierer Denkmalpfleger in der Vergangenheit bereits bewiesen. Und so wollen sie sich auch weiterhin nicht entmutigen lassen, denn nur eine Gesellschaft, die sich ihrer Wurzeln bewußt sei, könne ihre Zukunft meistern. "Denkmalpflege muss von allen mitgetragen, und ein gemeinsamer Konsens muss in der Bevölkerung immer wieder neu erkämpft werden", weiß Vorstandsmitglied Michael Berens. Der eigens aus Köln angereiste Erste Vorsitzende des RVDL, Dr. Norbert Heinen, rühmte in seinem Grußwort die Einmaligkeit der ältesten Stadt Deutschlands und verwies auf die Verantwortung der Denkmalpflege in Trier hinsichtlich des Reichtums an Zeugnissen der Geschichte: "Wenn ich an Trier denke, bin ich erfreut und erschrocken zugleich. Erfreut angesichts der Fülle an historischen Schätzen, erschrocken angesichts der Fülle der Aufgaben, denen es gerecht zu werden gilt." Baudezernent Peter Dietze lobte den RVDL als wichtigen Gesprächspartner und versprach für die Zukunft, dass die kommunale Denkmalpflege trotz drohender Sparmaßnahmen den gleich hohen Stellenwert haben werde.

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