Kommunalpolitik Öffentliche Trinkwasserspender für Schweich

Schweich · Die Moselstadt beteiligt sich an einem Förderprogramm des Landes. Die Bitte des Isseler Culturvereins um finanzielle Unterstützung bei der Instandhaltung der ICV-Halle findet Gehör.

 Nur gucken, nicht schlucken: Aus dem Stefan-Andres-Brunnen in Schweich spritzt kein Trinkwasser. Allerdings könnte demnächst im Bereich Brunnen/Schulzentrum ein öffentlicher Trinkwasserspender aufgestellt werden.

Nur gucken, nicht schlucken: Aus dem Stefan-Andres-Brunnen in Schweich spritzt kein Trinkwasser. Allerdings könnte demnächst im Bereich Brunnen/Schulzentrum ein öffentlicher Trinkwasserspender aufgestellt werden.

Foto: Albert Follmann

Mal kurz aufs Knöpfchen drücken und sich am kühlen Wasserstrahl laben. Angesichts der momentan herrschenden hohen Temperaturen würden wohl viele Schweicher solch einen kostenlosen Service begrüßen. Die Chancen, Trinkwasserspender zu bekommen, und dazu noch günstig, stehen gut. Kürzlich hat der Haupt- und Finanzausschuss zugestimmt, dass sich die Moselstadt für ein Förderprogramm des Landes bewirbt.

Mit insgesamt 100 solcher Trinkwasserspender oder -brunnen sollen die Rheinland-Pfälzer künftig einfacher an gutes und kostenloses Trinkwasser kommen. Der erste Trinkwasserspender wurde kürzlich in Kaiserslautern in Betrieb genommen. Er kostet 10 000 Euro und wurde mit rund 4000 Euro bezuschusst. Insgesamt stellt Mainz für die Förderung der Trinkbrunnen 400 000 Euro zur Verfügung. Pro Kommune werden höchstens zwei Anlagen gefördert. Die Städte und Gemeinden, die zum Zuge kommen, müssen die Trinkwasserbrunnen selbst pflegen.

Ausgiebig wurde im wichtigsten Ausschuss von Schweich die Frage diskutiert, wo die Trinkwasserspender installiert werden könnten. Vorgeschlagen wurde das Schulzentrum, der Spieles-Platz an der Kirche, der Ermesgraben, das Alte Weinhaus, der Bahnhof, die ehemalige Synagoge und der Bereich am Brunnen in Schweich-Issel.

Wegen der hohen Besucherfrequenz wurde das Schulzentrum, genauer gesagt der Bereich am Stefan-Andres-Brunnen, als bester Standort angesehen. Auf Platz zwei folgt das alte Weinhaus. Auf Anregung von Michael Farsch (CDU) soll geprüft werden, ob der bestehende Brunnen am Kirchplatz zusätzlich als Trinkwasserbrunnen reaktiviert werden kann. Eine mögliche Option gibt es auch für den Stadtteil Issel: Dort soll im Zuge der Renaturierung des Merzbachs vom Heilbrunnen bis zur Mündung in die Mosel geprüft werden, ob über die Aktion Blau-Plus ein Trinkwasserbrunnen realisiert werden kann. Das Land fördert den Bachausbau mit 90 Prozent der Kosten.

Ferner gab der Ausschuss dem Stadtrat die Empfehlung mit auf den Weg, man möge sich an der Sanierung der ICV-Halle in Issel beteiligen. Das Domizil des Isseler Culturvereins müsse außerplanmäßig saniert werden, sagte Stadtbürgermeister Lars Rieger. Der ICV habe schriftlich mitgeteilt, er beabsichtige im Zuge des Ausbaus der Schulstraße die Ölheizung auf Gas umzustellen. Auch die Wohnung im Obergeschoss, die im Winter kaum zu beheizen sei, soll bei dieser Gelegenheit erneuert werden. Ein anderes Problem sei die Notwendigkeit, die Ableitung von Regen- und Schmutzwasser zu trennen, so Rieger. Die VG-Werke hätten dem Verein mitgeteilt, es bestehe dringender Handlunsbedarf. Diverse Leitungen müssen neu verlegt werden.

 So könnte der Trinkwasserbrunnen in Schweich aussehen.

So könnte der Trinkwasserbrunnen in Schweich aussehen.

Foto: picture alliance/dpa/Andreas Arnold

Laut Rieger kann der ICV die aufwändigen Maßnahmen nicht aus eigenen Mitteln stemmen. Einen „deutlicher Zuschuss” aus dem Stadtsäckel hält er auch deshalb für angebracht, weil die Stadt ein Interesse an einem guten Gebäudezustand habe. Der ICV habe die Immobilie in Erbpacht von der Stadt übernommen. Womöglich werde sie irgendwann auch wieder an die Stadt zurückgehen. Für einen „wohlwollenden Zuschuss” warb Issels Ortsvorsteher Johannes Lehnert: „Der ICV hat schon viel in Eigenleistung für den Unterhalt des Gebäudes getan.” Auch andere große Vereine in Schweich seien schon bezuschusst worden, so der Tenor im Ausschuss. Dem Rat wurde folgender Beschluss empfohlen: Die Stadt übernimmt Zweidrittel der anfallenden Sanierungskosten.

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