Zurückgeblättert Worms versucht es vergeblich

Ante Romam Treveris stetit annis mille trecentis.“ Wohl jedes Kind weiß, dass Trier laut Gründungssage 1300 Jahre vor Rom bestanden hat.

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Foto: TV/Lambrecht, Jana

In Worms scheint diese auf dem Trierer Hauptmarkt zu lesende Inschrift 1994 jedoch nicht bekannt zu sein.

Denn vor 25 Jahren schicken sich Vertreter der Nibelungenstadt an, Trier den Status als älteste Stadt Deutschlands streitig machen zu wollen. Hätte es damals schon das Internet samt Suchmaschine Google gegeben, wäre die Diskussion schnell beendet gewesen.

Denn dort wird Trier als die älteste Stadt Deutschlands angegeben. Da kann ein Wormser Oberbürgermeister gerne darauf verweisen, dass Vertreter seiner Stadt zu einem Treffen der ältesten Städte der Welt eingeladen worden seien. Trier ist trotzdem älter. Das sagt auch der damalige Oberbürgermeister Helmut Schröer, der für die Bestrebungen der Wormser nur ein müdes Lächeln übrig hat. Sein Kommentar zu den Ansprüchen der Wormser: „Marketing hat nur Sinn, wenn das Produkt stimmt.“
Bis zu 100 Meter. So hoch sollen Windräder werden, die 1994 bei Waldrach geplant sind. Das sind Ausmaße, die man sich in dieser Zeit noch nicht so recht vorstellen kann. Und überhaupt. Im Artikel über die Planungen stellt der damalige Kaseler Ortsbürgermeister Klaus Longen die Frage, ob sich der ganze Aufwand für Energie durch Windkraft überhaupt lohne. Ein Vertreter des potenziellen Windradbetreibers kann sich sogar vorstellen, dass die Anlagen einen Werbeeffekt für die Gemeinden haben. Denn diese könnten die umweltfreundliche Gesinnung der Orte unterstreichen.

Auf den Höhen über Waldrach sind schlussendlich Windräder errichtet worden. Der Aufwand hat sich offensichtlich doch gelohnt. Als Werbeträger haben die Rotoren hingegen wohl eher nicht getaugt. Und die 100-Meter-Marke für neue Anlagen ist längst kein Thema mehr. Bis zu 150 sollen es heutzutage schon sein.

Harald Jansen

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