Verbraucherpreise Stadtwerke Trier erhöhen Preise für Trinkwasser - So teuer wird es ab August

Trier · Die erste Preiserhöhung seit neun Jahren: Ab August müssen Trierer mehr für ihr Trinkwasser bezahlen. Das liegt aber nicht an der außergewöhnlichen Trockenheit – und auch nicht an den aktuell hohen Energiepreisen.

 Mangel an Trinkwasser gibt es für Kunden der Stadtwerke Trier nicht. Zum 1. August wird es allerdings teurer.

Mangel an Trinkwasser gibt es für Kunden der Stadtwerke Trier nicht. Zum 1. August wird es allerdings teurer.

Foto: dpa/Oliver Berg

Die Trinkwasserversorgung in Trier ist trotz der außergewöhnlichen Trockenheit dank Riveristalsperre und der Vernetzung mit mehreren Quellen auf der Eifelseite der Mosel sicher. Darüber hatte der Trierische Volksfreund bereits berichtet (TV vom 19. Juli).

SWT-Chef Arndt Müller hatte im Gespräch mit unserer Redaktion eine Preiserhöhung beim Trinkwasser angekündigt. Kostensteigerungen bei der Erneuerung und Instandhaltung des bestehenden Leitungsnetzes machten eine Preisanpassung notwendig. „Wir kalkulieren für einen Musterhaushalt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern mit einer jährlichen Mehrbelastung von etwa 26 Euro“, so Müller.

Tatsächlich liegt die aktuell von den Stadtwerken Trier angekündigte Preiserhöhung fast exakt bei dieser Summe. Die erste Preiserhöhung nach neun Jahren soll zum 1. August wirksam werden.

Konkret wird der Trinkwasserpreis nach Angaben der SWT von 1,63 Euro pro Kubikmeter (netto) auf 1,73 Euro steigen. Der Grundpreis erhöht sich um 10 Euro auf 59,20 Euro pro Jahr (netto). Für einen vierköpfigen Musterhaushalt mit einem Wasserbedarf von 140 Kubikmetern pro Jahr bedeutet die Anpassung demnach eine Preissteigerung von 2,18 Euro (brutto) im Monat und 26,10 Euro im Jahr.

Eine Musterrechnung gibt es auch für Single-Haushalte mit einem Verbrauch von 35 Kubikmeter. Für diese Kunden werden demnach jährlich knapp 15 Euro mehr fällig (1,21 Euro brutto pro Monat).

SWT Trier: Gestiegene Preise für Material und Dienstleistungen erfordern Erhöhung der Wasserpreise

Grund seien die gestiegenen Preise für Material und Dienstleistungen, bestätigt der technische SWT-Prokurist Helfried Welsch. Im Gegensatz dazu hätten die aktuell hohen Energiepreise keine Auswirkung bei der Anpassung. „Wir erzeugen den Strombedarf der Trinkwasserversorgung selbst mit Wasser- und Solarkraft. Das ist ein Riesenvorteil für unsere Kunden.“

Er nennt auch konkrete Maßnahmen für die kommenden Jahre. Insbesondere seien Investitionen in die Leitungsinfrastruktur geplant, zum Beispiel in die Erneuerung des vorhandenen Trinkwassernetzes, aber auch in die Erschließung von neuen Baugebieten und Quartieren.

Nach Angaben der Stadtwerke liegt der Trinkwasserpreis in Trier auch nach der Anpassung im Vergleich zu anderen Kommunen und Städten in Rheinland-Pfalz im Mittelfeld. Für kritische Kunden steht die SWT-Hotline 0651/99988800 zur Verfügung. Auch ein persönlicher Besuch im Kundenservice, Ostallee 7-13, ist bei Fragen möglich.

SWT: Bau der Eifelpipeline hat keinen Einfluss auf Preissteigerung

Keinen Einfluss auf die Erhöhung des Wasserpreises hat nach Aussage von SWT-Chef Arndt Müller das Verbundprojekt Eifel. Die sogenannte Eifelpipeline wird die Oleftalsperre in Nordrhein-Westfalen mit der Riveristalsperre im Ruwertal verbinden. Auch eine Quertrasse in der Eifel gehört zu dem 100 Millionen Euro teuren Projekt, bei dem auch Leitungen für Biogas und Glasfaser verlegt werden. „Die Kosten für dieses Projekt werden sich wegen der Förderung durch das Land nicht auf den Wasserpreis auswirken“, verspricht Müller.

Das werde die schon jetzt hohe Versorgungsqualität bei Trinkwasser noch einmal verbessern. Den Garten zu wässern, ist weiterhin erlaubt. Wer dazu Leitungswasser nimmt, das, sofern es aus der Riveristalsperre kommt, Tafelwasserqualität hat, muss dafür aber zahlen. Ab August etwas mehr.

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