Haushalt Weihnachtsfriede mit Kratzer

Der Haushalt der VG Trier-Land ist zwar ohne Gegenstimme angenommen worden. Doch in Newel droht Ungemach.

 Jetzt aber: Nach der Wehr in Langsur sollen nun auch die Welschbilliger Kameraden mit dem HLF 10 ein spezielle Einsatzfahrzeug erhalten, das auch bei Verkehrsunfällen eingesetzt werden kann.

Jetzt aber: Nach der Wehr in Langsur sollen nun auch die Welschbilliger Kameraden mit dem HLF 10 ein spezielle Einsatzfahrzeug erhalten, das auch bei Verkehrsunfällen eingesetzt werden kann.

Foto: TV/Harald Jansen

Das hat gepasst. Die geschmückten Weihnachtsbäume im Kordeler Gemeindehaus, die Ausgabe von Tabletrechnern für die Ratsmitglieder des Verbandsgemeinderats Trier-Land und ein Etat für 2020, der ohne Gegenstimme angenommen worden ist. Und das, obwohl die elf Ortsgemeinden mehr Umlage an die Verbandsgemeinde zahlen müssen. Satte zwei Prozentpunkte mehr im Vergleich zum Vorjahr. Ende 2018 war diese Umlage wie bereits Ende 2017 jeweils um einen Prozentpunkt gesenkt worden.

Der Hauptgrund für die nun anstehende Erhöhung ist hausgemacht. Michael Holstein (Freie Wähler) hat nach seinem Amtsantritt als Bürgermeister im Frühjahr seine Verwaltung auf den Prüfstand gestellt. Die Konsequenzen: Zum 1. Januar wird die Behörde laut Bürgermeister umorganisiert. Und es werden neue Mitarbeiter eingestellt. Es sind dann insgesamt künftig etwas mehr als 90 Stellen. Darin enthalten sind unter anderem auch die Schulsekretärinnen und die Hausmeister. Das neue Personal ist nicht zum Nulltarif zu haben. Damit können alle Sprecher in ihren Etatreden leben. Edgar Schmitt (SPD) umschreibt das so: „Neue Besen kehren gut oder anders.“

Dass es neue Stellen gibt, ist schon verwunderlich, weil im VG-Rat noch vor Jahresfrist immer wieder das Eigenlob zu hören war, dass die VG Trier-Land eine besonders schlanke Verwaltung habe. Es hat sich jedoch offensichtlich die Einsicht durchgesetzt, dass aufgrund der Personallage in der VG manche Sachen ein wenig länger gedauert haben als in anderen Verbandsgemeinden. Zudem war aus den Wortbeiträgen herauszuhören, das zu oft auf fremden Fachverstand zurückgegriffen worden sei.

Möglicherweise dieser noch unter Holstein-Vorgänger Wolfgang Reiland gefahrene Linie des knappen Personalansatzes geschuldet ist die Tatsache, dass eine ganze Reihe von Projekten anstehen oder eben ihre längere Zeit brauchen. Bereits vor zwei Jahren beschloss der Rat beispielsweise die Erweiterung der Grundschule Igel. Baubeginn ist laut Bürgermeister Holstein in dieser Woche gewesen. Das bereits ebenfalls im Etat 2018 stehende neue Feuerwehrfahrzeug HLF 10 für Welschbillig wird - wenn alles gut läuft - Ende 2020 fertig. Das Fahrzeug wird knapp 390 000 Euro kosten. Das sind mehr als 30 000 Euro mehr als bisher angenommen.

Es gibt jedoch auch neue Baustellen: Beim Rathaus im Trierer Gartenfeld ist noch nicht absehbar, wie teuer die Sanierung wird, auch in der Grundschule Kordel muss ebenfalls etwas geschehen. Ebenso beispielsweise beim Feuerwehrgerätehaus Welschbillig-Möhn (siehe Info).

Trotz dieser Herausforderungen sind die Haushaltsreden an diesem Abend in Kordel geprägt von Einmütigkeit. Nur Willi Arnoldy (CDU) bringt ein Thema an, dass in nächster Zeit für Zündstoff sorgen könnte. Der frühere Ortsbürgermeister von Newel weist in seinem Redebeitrag darauf hin, dass sowohl Feuerwehr als auch Ortsgemeinderat Newel sich nach jahrelanger Suche für den Neweler Sportplatz als Standort eines neuen Feuerwehrgerätehauses ausgesprochen hatten (der TV berichtete). Deshalb ist Arnoldy nicht einverstanden mit der neuen Idee, dieses Gebäude an anderer Stelle zu errichten. Er wirft Bürgermeister Holstein vor, in dieser Sache eigenmächtig agiert zu haben. Das lässt dieser natürlich nicht auf sich sitzen.

Er spricht von hohen Erschließungskosten, die eine Neubewertung der Situation erforderten. Bis Ende Januar will die Verwaltung entsprechende Zahlen vorlegen.

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