Freizeit Neue Routen sollen Radler anlocken

Daun · Der in die Jahre gekommene Trailpark Vulkaneifel, das größte Mountainbike-Areal in der Region, wird auf Vordermann gebracht.

 Der Trailpark Vulkaneifel bietet schöne MTB-Touren in toller Natur. Das Streckennetz bedarf aber einer Überarbeitung, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Der Trailpark Vulkaneifel bietet schöne MTB-Touren in toller Natur. Das Streckennetz bedarf aber einer Überarbeitung, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Foto: inMEDIA

Bei der Eröffnung vor 15 Jahren war er der Hit und suchte seinesgleichen: Der Trailpark Vulkaneifel war mit 750 Kilometern ausgeschilderter Wege durch stellenweise atemberaubende Natur das deutschlandweit größte Mountainbike-Areal – und lockte dementsprechend viele Freunde des Offroad-Radelns aus nah und fern an. Das tut er auch heute noch. Dennoch merkt man dem Areal an, dass es in die Jahre gekommen ist: Mit Ausnahme einiger herausragender Strecken vor allem um die Dauner Maare und entlang der Lieser geht es zumeist über breite und zumeist wenig anspruchsvolle Forstwirtschaftswege.  Da haben andere Mountainbike-Regionen inzwischen mehr zu bieten. So weist das Gebiet Pfälzer Wald inzwischen 900 Kilometer ausgeschilderte Wege aus und verfügt über eine deutlich höhere Anzahl an Single-Trails und Technik-Parcours. Am Erbeskopf und im Hunsrück sind ebenfalls schöne Strecken entstanden.

Das haben die Verantwortlichen des Trailparks Vulkaneifel inzwischen erkannt und sind bereit zu handeln. Markus Appelmann, dessen Firma Inmedia seit drei Jahren für Betrieb und Vermarktung des Trailparks und der Vulkanbike-Rennen im September (die stets annähernd 2000 Radler anlocken) verantwortlich zeichnet, sagt: „Andere Regionen haben aufgeholt, daher müssen wir aufpassen, dass wir nicht abgehängt werden.“ Auf die Frage, ob das auch die Gesellschafter (siehe Extra) so sähen und bereit seien, Geld zu investieren, sagt er: „Ja, die Bereitschaft ist da.“

Ideen gibt es bereits. Zwei Dinge sollen das Areal auf Vordermann bringen beziehungsweise für einen „Boost für den Trailpark“ sorgen, so Appelmann. Erstens: „Wir wollen im bestehenden Streckennetz eigenständige Routen ausweisen und so detailliert ausschildern, dass man sie problemlos ohne Navi oder Karte fahren kann.“ Also vorbei die Zeiten, an denen man an Kreuzungen anhält, um sich neu zu orientieren.

Pro Ausgangspunkt ist jeweils eine leichte, rund 30 Kilometer sowie eine technisch anspruchsvolle und mindestens 50 Kilometer lange Strecke geplant. Insgesamt sind sechs Ausgangspunkte im gesamten Trailpark und somit ein Dutzend Strecken vorgesehen.

Derzeit würden bereits einige Teams seiner Firma das gesamte Streckennetz abfahren, die bestehende Beschilderung checken und wo nötig ausbessern sowie Vorschläge für die neuen Routen erarbeiten.

Zum Zeitplan sagt Appelmann: „Im Frühjahr werden wir in einem Workshop mit Interessierten die erarbeiteten Vorschläge diskutieren, und im Sommer können wir dann das neue Konzept vorstellen. Ich denke, dass im nächsten Jahr die ersten Strecken fertig und befahrbar sein dürften.“ Das Herstellen aller neuen Strecken könne sich „über zwei bis drei Jahre ziehen“, so Appelmann.

 Lockt nach wie vor viele Mountainbiker an, ist aber – wie auch dieses Übersichtsschild – in die Jahre gekommen und soll daher auf Vordermann gebracht werden: der Trailpark Vulkaneifel.

Lockt nach wie vor viele Mountainbiker an, ist aber – wie auch dieses Übersichtsschild – in die Jahre gekommen und soll daher auf Vordermann gebracht werden: der Trailpark Vulkaneifel.

Foto: TV/Mario Hübner

Zweitens sollen neben der Koul­­shore, der ausgedienten und zum MTB-Technikareal umfunktionierten Lavagrube bei Trittscheid, weitere Technik-Parcours sowie besondere Streckenabschnitte entstehen. Appelmann nennt sie „Spielplätze“. „Ich denke dabei an einen Flowtrail und eine Downhill-Strecke und möchte gerne all die MTB-Plätze, die bisher schon in Eigenregie entstanden sind, wie in Mehren oder Neroth, in das Gesamtstreckennetz einbeziehen.“ Denn komplette Neubauten nach Art der Koulshore würden den finanziellen Rahmen sprengen.

Die Investitionskosten für den „Boost“ dürften laut Appelmann „im sechsstelligen Bereich“ liegen. Der in jüngster Vergangenheit größte Boost für die MTB-Region Vulkaneifel aber war laut Appelmann die 2019 erstmalig ausgetragene Deutsche Meisterschaft im MTB-Marathon mit annähernd 2000 Startern  trotz durchwachsenen Wetters. Er sagt: „Die DM hat alle elektrisiert, man hat in der gesamten Republik auf Daun geschaut. Und wir haben ein tolles Feedback bekommen: für das Rennen und für die gesamte MTB-Region.“

Daher ist für ihn der „Vulkanbike“ auch das mit Abstand „stärkste Marketing-Instrument für den Trailpark“  und gepaart mit einer DM gilt das noch umso mehr. Daher ist er  „froh und stolz“, erneut eine DM in Daun ankündigen zu können: „Wir werden im Rahmen des Vulkanbikes 2020 die Deutsche E-Mountainbike-Meisterschaft austragen – das ist deutschlandweit eine Premiere.“ Der Bund Deutscher Radfahrer als Dachorganisation habe ihm gerade erst die Zusage erteilt und gesagt: „Zeigt, was ihr könnt!“ Denn das Konzept soll laut Appelmann Basis für Folgeveranstaltungen werden, da der Trend zum E-Bike (auch dem E-MTB) immer stärker werde.

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