Fensterbau „Ich liebe Fenster und ich lebe Fenster“

Wittlich-Wengerohr · Der Wittlicher Unternehmer Helmut Meeth ist neuer Präsident des Bundesverbands Fenster + Fassade – und hat große Pläne.

 Helmut Meeth vor seinem neuesten Produkt: einem Fenster mit integriertem Chip, auf dem alle Daten für Service und Reparatur gespeichert sind.

Helmut Meeth vor seinem neuesten Produkt: einem Fenster mit integriertem Chip, auf dem alle Daten für Service und Reparatur gespeichert sind.

Foto: TV/Björn Pazen

Präsident von zwei Fußballvereinen war er schon, jetzt leitet Helmut Meeth auch „seinen“ Bundesverband. Der Chef des gleichnamigen Fensterbau-Unternehmens in Wittlich-Wengerohr wurde einstimmig zum neuen Präsidenten des bundesweit tätigen Verbands Fenster + Fassade (VFF) gewählt. Seit mehr als zwei Jahren hatte Meeth (62) bereits den Arbeitskreis Marketing des Verbands geleitet, und war so schon Präsidiumsmitglied. Der bisherige VFF-Präsident Detlef Timm aus Berlin arbeitet als Meeths Vize weiter.

Aber was reizt einen Unternehmer an der Spitze eines Verbandes zu stehen – und somit de facto auch Ansprechpartner und Unterstützer der Mitbewerber zu sein? „Ich gebe meine Ideen gerne weiter“, sagt der in Laufeld (Kreis Bernkastel-Wittlich) geborene Meeth, der wie Großvater und Vater einen Fensterbaubetrieb leitet. Und weil es in der Region neben den Unternehmen Josef Meeth in Laufeld und Unilux in Salmtal (ebenfalls von einem Familienmitglied der Meeths gegründet) auch andere große Fensterbauer wie Ideal Weinstock und Enersign (ebenfalls in Wengerohr) gibt, spricht Meeth gerne von der Region als „Window Valley“ in Anlehnung an das Silicon Valley in Kalifornien.

Rund zwei Monate nach seiner Wahl hatten der VFF und Meeth nun das neue Präsidium zu seiner ersten Sitzung und zudem rund 20 Fachjournalisten aus ganz Deutschland zur ersten VFF-Pressekonferenz des Jahres nach Wittlich eingeladen. Dabei stellte Meeth seine Ziele für seine vierjährige Amtszeit vor: vor allem, was Mitgliedergewinnung, Marketing und Digitalisierung betrifft, will der frühere Präsident des FSV Salmrohr und von Eintracht Trier nicht nur am Ball bleiben, sondern nach vorne stürmen.

Die Bereiche Technik und politische Lobbyarbeit will Meeth lieber seinem Vize Timm überlassen, er sieht sich eher in Sachen Marketing und Netzwerken an vorderster Front: „Ich bin ein kommunikativer Mensch, mit mir soll im Verband richtig die Post abgehen.“ Dass Meeth seinen Leitspruch „Ich liebe Fenster und ich lebe Fenster“ auch im Privatleben verinnerlicht hat, zeigt die Anekdote, dass er in jedem Hotel erst einmal die Fenster genau überprüfe.

Vor 35 Jahren, am 31. Oktober 1985, hat Meeth, der damals schon in der Fensterbranche arbeitete, sein Unternehmen gegründet, zog elf Jahre später von Wittlich ins Industriegebiet Wengerohr um. Auf dem 40 000 Quadratmeter großen Grundstück in der Werkstraße expandierte Meeth Fenster immer weiter, aktuell produzieren rund 135 Mitarbeiter (davon rund 90 direkt in der Fertigung) rund 100 000 Fenster oder Türen aus Aluminium oder Kunststoff pro Jahr. „Bei uns wird jedes Fenster individuell produziert“, betont Helmut Meeth, die Produkte seines Unternehmens werden in Deutschland, Luxemburg und Frankreich über den Fachhandel vertrieben. Nur noch 30 Prozent aller von seinem Unternehmen produzierten Fenster sind heute noch in der früheren Standardfarbe weiß.

 Rund 135 Mitarbeiter sind aktuell bei Helmut Meeth Fenster in Wittlich-Wengerohr beschäftigt. Das Unternehmen produziert rund 100 000 Fenster und Türen aus Aluminium und Kunststoff pro Jahr.

Rund 135 Mitarbeiter sind aktuell bei Helmut Meeth Fenster in Wittlich-Wengerohr beschäftigt. Das Unternehmen produziert rund 100 000 Fenster und Türen aus Aluminium und Kunststoff pro Jahr.

Foto: TV/Björn Pazen

Präsidiumskollegen und Fachjournalisten bot er Einblicke in sein Unternehmen, das sukzessive immer weiter digitalisiert wurde. „Wir sind auf dem Weg zur papierlosen Produktion, vom Wareneingang bis zur Auslieferung unserer Produkte“, sagt Meeth, der für die nächsten Jahre den Bau einer weiteren Fertigungshalle ankündigte: „Wir könnten noch viel mehr produzieren, aber leider fehlen uns dazu Mitarbeiter.“ Daher soll die neue Produktionslinie größtenteils mit Fertigungsrobotern bestückt werden.

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