Auf den Spuren von "Seb" Vettel

Ein "junger Hüpfer" und ein "alter Hase" aus der Region Trier wollen in der anstehenden Saison der Formel-3-Euroserie das Feld aufmischen. Der Eifeler Christian Vietoris möchte als Fahrer um den Titel mitfahren. Der erfahrene Trierer Sport-Manager Werner Heinz wagt mit einem neuen Team den Sprung in die weltweit stärkste Nachwuchs-Formel-Meisterschaft.

 Mehr Konstanz im Cockpit — darauf baut Christian Vietoris in der neuen Saison. Foto: TV-Archiv

Mehr Konstanz im Cockpit — darauf baut Christian Vietoris in der neuen Saison. Foto: TV-Archiv

Gönnersdorf/Trier. Seit vielen Jahren ist er dem Motorsport verbunden. In der Formel 1 hat er als Manager unter anderem Nick Heidfeld auf dem Weg nach oben begleitet. Auch jetzt lautet das Credo von Werner Heinz: "Ich will Nachwuchs piloten helfen." Dazu hat der Promi-Manager zusammen mit Colin Kolles (ehemaliger Chef des Force-India-Formel-1-Rennstalls) das Team "Kolles&Heinz Union" gegründet. In diesem Jahr debütiert es in der Formel-3-Euroserie. Der Trie rer bringt seine (Sponsoren-)Kontakte ein (der Rennstall startet als VW-Werks-Team), Kolles die "Infrastruktur": Mike Krack hat als Teamleiter und Ingenieur bei "Kolles & Heinz" angeheuert. Der Luxemburger war von 2006 bis 2008 als leitender Renningenieur beim BMW-Sauber-Formel-1-Team tätig.

Wie lautet das Ziel? "Wir wollen natürlich nicht hinterherfahren. Aber es wird zwei, drei Jahre dauern, um sich zu etablieren", sagt Heinz. Mit Carlo van Dam steht ein Fahrer fest, ein zweiter Pilot wird noch gesucht.

Gerne in seinem Team gesehen hätte Heinz den Eifeler Christian Vietoris. Der 20-Jährige aus Gönnersdorf (Kreis Vulkaneifel) fährt in seiner zweiten Saison in der Euroserie jedoch erneut für das Berliner Team Mücke-Motorsport. Nach dem eher enttäuschenden sechsten Platz im End-Klassement der Vorsaison will der Sieger des Formel-BMW-Weltfinals 2006 in diesem Jahr vorne angreifen. "Ich bin davon überzeugt, dass wir die Meisterschaft gewinnen können", sagt Vietoris.

Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Eifeler konstanter fahren: "Gerade zu Beginn der vergangenen Saison habe ich am Start mehrmals viel Zeit liegen lassen. Am Schluss habe ich das besser gemacht, dann hat jedoch ab und an die Technik nicht mitgespielt."

Auf dem Weg zur Spitze dürfte der Franzose Jules Bianchi (Team ART Grand Prix, Enkel des dreimaligen GT-Weltmeisters Mauro Bianchi) einer der härtesten Konkurrenten sein.

Vietoris' Fernziel ist weiterhin die Formel 1. Vielleicht verstärken sich aber auch die Kontakte zu Mercedes in der Deutschen Touren-Wagen-Masters (DTM). Präsentieren kann er sich zumindest direkt vor den Augen der Verantwortlichen: Alle 20 Läufe der Euroserie werden im Rahmenprogramm der DTM ausgefahren.

HiNtergrund

DieFormel-3-Euroserie gilt als die weltweit stärkste Nachwuchs-Rennserie für Formel-Wagen. Sie soll jungen Fahrern als Sprungbrett dienen - etwa in die GP2-Serie, die DTM oder die Formel 1. Ehemalige Fahrer in der Euroserie waren zum Beispiel Lewis Hamilton, Timo Glock, Sebastian Vettel oder Robert Kubica. Die 20 Saisonrennen werden an zehn Wochenenden ausgefahren - immer im Rahmenprogramm der Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM). Gefahren wird in Hockenheim (zweimal, dort ist Mitte Mai auch der Saisonauftakt), auf dem Norisring und Nürburgring sowie in Pau, Les Mans, Mugello, Zandvoort, Brands Hatch und Barcelona. Alle Teams fahren mit Einheitsreifen. Sie vertrauen zudem alle auf ein Dallara-Chassis, das jedes Team weiterentwickeln darf. Motoren-Lieferanten sind Mercedes (unter anderem für Mücke-Motorsport) und VW (unter anderem für Kolles & Heinz). (bl)

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