Riesen-Aufholjagd ohne Happy End

Oldenburg · 21:4 - mit diesem Endspurt hat Basketball-Bundesligist TBB Trier den Vizemeister EWE Baskets Oldenburg gehörig erschreckt. Das reichte für die Trierer beim 75:81 (36:47) in Niedersachsen aber dennoch nicht zum Sieg.

 Überflieger: TBB-Spieler Trevon Hughes machte in Oldenburg 30 Punkte, der Ex-Trierer Dru Joyce (links) kann hier nur zuschauen. TV-Foto: Lisa Löwe

Überflieger: TBB-Spieler Trevon Hughes machte in Oldenburg 30 Punkte, der Ex-Trierer Dru Joyce (links) kann hier nur zuschauen. TV-Foto: Lisa Löwe

Oldenburg. Der Drops ist gelutscht, die Messe gelesen, das Schäfchen im Trockenen, die Punkte sind im Sack. Die Phrasen verbindet, dass man sie öfter voreilig durch die Zellen schießen lässt. So dürfte es bei manchem Oldenburger am Samstagabend ausgesehen haben. Da sah es für den Vizemeister gegen die TBB Trier praktisch nach einem Start-Ziel-Sieg aus. Mitte des letzten Viertels war die Führung für die "Donnervögel" kontinuierlich auf 71:52 angewachsen. Da geht es für einen normalerweise nur noch um Schadensbegrenzung - selbst wenn der Favorit im Gefühl des lockeren Siegs die Systeme langsam runterfährt. Vor allem TBB-Spieler Trevon Hughes hatte überhaupt keine Lust, diese Erwartungshaltung zu erfüllen. Dank der insgesamt 30 Punkte des Amerikaners kamen die Trierer immer besser ins Rollen. Mathis Mönninghoff brachte die TBB in der Schlussminute bis auf zwei Punkte heran - die Sensation schien nun greifbar, aber am Ende behielten die Oldenburger an der Freiwurflinie doch die Nerven (81:75). Die Niedersachsen hatten zuvor seit der Anfangsphase ständig vorne gelegen. Zum einen, weil der Ex-Trierer Dru Joyce als Vorlagengeber mit 12 Assists auftrumpfte. Aber auch Oldenburgs italienische Center-Nachverpflichtung Andrea Crosariol sorgte neben seinen 16 Punkten mit 7 (!) Blocks für eine außergewöhnliche Statistik. Die TBB musste auf Kapitän Andreas Seiferth verzichten, der wegen Kniebeschwerden nicht zum Einsatz kam. Auch der mit einem Tryout-Vertrag ausgestattete Guard Marin Petric kam noch nicht zum Zuge. TBB-Trainer Henrik Rödl war vor allem von der Schlussphase seines Teams angetan, er bescheinigte den Gastgebern aber auch, das Spiel über weite Strecken klar dominiert zu haben. "Oldenburg hatte das Spiel etwas früh abgehakt", sagte Rödl. "Als wir uns zurück ins Spiel gefunden hatten, haben sie den Faden nicht wieder gefunden." Für sein Team sei es nun wichtig, nach vier Spielen in zehn Tagen wieder in den "normalen" Ligarhythmus zu kommen. Im nächsten Heimspiel trifft die TBB am Samstag, 20 Uhr, auf Tübingen. Neben Hughes überzeugten bei den Trierern vor allem Vitah Chikoko mit 12 Punkten und 11 Rebounds sowie Stefan Schmidt (11 Punkte, 5 Rebounds). AFOldenburg - TBB Trier 81:75 (47:36)TBB: Hughes 30, Chikoko 12, Schmidt 11, Samenas 7, Anderson 6, Wenzl 4, Mönninghoff 3, Bucknor 2, Ward 0, Petric n.e.Oldenburg (beste Schützen): Jenkins 21, Crosariol 16, Kramer 13, Paulding 12Viertelstände: 27:18, 47:36, 63:50, 81:75

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