Weiter warten auf Neue

Während die Konkurrenz aus der Frauen-Bundesliga eine Hochkaräterin nach der anderen verpflichtet, herrscht bei den Trierer Miezen weiterhin Funkstille, was Personalentscheidungen betrifft. Nächste Woche will der Verein frühestens Namen bekanntgeben.

 Willemijn Karsten ist eine von sieben Spielerinnen der Miezen, die bislang einen Vertrag haben. TV-Foto: Archiv/Funkbild

Willemijn Karsten ist eine von sieben Spielerinnen der Miezen, die bislang einen Vertrag haben. TV-Foto: Archiv/Funkbild

Trier. Die Ex-Welthandballerin Nadine Krause geht nach Blomberg, Erfurt kündigt bis zu zehn Neuverpflichtungen an, Ex-Mieze Maren Baumbach startet ihr Comeback in Sindelfingen - in der Frauen-Handball-Bundesliga dreht sich das Personalkarussell wie selten. Einzige Ausnahme sind die Trierer Miezen. Den insgesamt sechs Abgängen (Jakubisova, Nadgornaja, Jochin, Egger, Thomas, Huber), die allesamt Stammspielerinnen waren, steht bislang als einziger Neuzugang nur die Niederländerin Tessa Cocx vom Absteiger Borussia Dortmund gegenüber. Verträge für die kommende Spielzeit haben zudem die beiden Torhüterinnen Vogt und Monz sowie die Feldspielerinnen Karsten, Schneider, Solic und Vallet. Die Eigengewächse Judith Derbach, Eva Lennartz und Toni Pütz sollen nach TV-Informationen in Kürze folgen.

Doch mit diesem Kader dürften es die Miezen kommende Saison schwerhaben, die Klasse zu halten. "Wir müssen noch mindestens drei Spielerinnen - zwei für den Rückraum und eine für Rechtsaußen - verpflichten", sagt MJC-Manager Martin Rommel. Da der deutsche Markt nach den zahllosen Wechseln leer gefegt sei, werde man sich wohl im Ausland umschauen, meint Rommel.

Der MJC-Vorstand kann die Politik einiger Vereine nicht verstehen: "In Sindelfingen wurde vier Tage vor der Frist zu Einreichung der Lizenz noch debattiert, ob man überhaupt in der Bundesliga spielen wolle. Und dann verpflichten sie Dago Leukefeld als hauptamtlichen Trainer und vier Nationalspielerinnen. Es sieht fast so aus, als habe der Verein im Lotto gewonnen." Letzte Neuverpflichtung des letztjährigen Fast-Absteigers Sindelfingen war Ex-Mieze Maren Baumbach. Nach einem Jahr Handballpause und nachdem sie ein Lehramts-Referendariat in der Nähe von Stuttgart begonnen hatte, wagt sie unter ihrem Ex-Trainer aus Trierer Zeiten und Ex-Lebensgefährten Leukefeld ein Comeback, in Marielle Bohm folgte ihr eine weitere frühere Triererin.

Auf großer Einkaufstour befindet sich auch Leukefelds Ex-Club aus Erfurt unter dem neuen Trainer Herbert Müller. Nicht nur Mieze Nadgornaja, sondern zahlreiche weitere nationale und internationale Stars wurden verpflichtet, Ziel ist der Angriff auf den Deutschen Meister Leipzig. Auch Oldenburg (neuer Club von Jakubisova), Göppingen und Blomberg, künftiger Arbeitgeber von Thomas, haben sich erheblich verstärkt.

Derweil ist bei den Miezen noch nicht einmal klar, mit welchem Etat sie planen können. "Wir stehen weiterhin in Gesprächen mit Sponsoren, die Situation - und das ist nichts Neues - ist nicht einfach. Wir werden aber nur das für Neuzugänge ausgeben, was wir auch sicher haben", betont MJC-Vorstand Rommel. Erster Auftritt der abermals "neuen Miezen" ist der "Stelioplast" in Wittlich am 7. und 8. August.

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