Fußball Aus dem Archiv: Thielmann, der Titelhamster - Föhrener ist Deutscher Meister

Föhren/Köln · Außenstürmer Jan Thielmann (17) aus Föhren (Kreis Trier-Saarburg) hat mit dem 1. FC Köln die Überraschung geschafft. Die Rheinländer haben am Sonntag die Deutsche B-Jugend-Fußball-Meisterschaft errungen – dank eines spektakulären 3:2-Finalsiegs beim Favoriten Borussia Dortmund vor 10 000 Zuschauern im ausverkauften Stadion Rote Erde.

Fußball: Aus dem Archiv: Thielmann, der Titelhamster - Föhrener ist Deutscher Meister
Foto: TV/Schramm, Johannes

Beim Schlusspfiff sank Thielmann zu Boden – halb vor Schmerzen im Bein, halb vor grenzenloser Glückseligkeit, eine kleine Sensation unter Dach und Fach gebracht zu haben.

„Es war ein atemberaubendes Spiel, und die Kulisse war großartig. Wir waren die vermeintlichen Außenseiter und haben unsere Stärken auf den Platz gebracht! Es ist kaum in Worte zu fassen, was wir geschafft haben“, schrieb Thielmann per Whatsapp-Nachricht auf TV-Anfrage.

Der FC, der während der Haupt­runde in der Bundesliga-West-Staffel in beiden Spielen gegen den BVB nicht gewinnen konnte (1:1, 0:3), ging durch Jacob Jansen mit 2:0 in Führung (15./22. Minute). Dortmunds ,Wunderkind’ Youssoufa Moukoko – der 14-Jährige hatte in der Saison 46-mal in 25 Einsätzen getroffen – brachte die Gastgeber wieder heran (37.). Kölns Torhüter Daniel Adamczyk hielt einen Elfmeter von BVB-Kapitän Rilind Hetemi (39.), ehe Ansgar Knauff für die Westfalen ausglich. (43.). Doch Kölns Meiko Sponsel sorgte für die Entscheidung (47.) zugunsten der Rheinländer, die zum dritten Mal Deutscher U-17-Meister geworden sind (nach 1990 und 2011). Im Halbfinale hatte sich Köln gegen den von Miroslav Klose trainierten FC Bayern München durchgesetzt –  Thielmann hatte sowohl beim 1:0-Hinspielerfolg als auch beim 4:0-Triumph im Rückspiel getroffen.

Mit Thielmann freuen sich auch dessen Ex-Vereine aus der Region Trier. Der Offensivakteur begann bei der damaligen JSG Hetzerath/Föhren/Bekond mit dem Kicken, 2015 wechselte er zu Eintracht Trier. Von dort ging es 2017 ins Kölner Nachwuchsleistungszentrum.

„Wir gratulieren Jan und der B-Jugend-Mannschaft des 1. FC Köln zur Meisterschaft“, postete der SV Föhren auf seiner facebook-Seite.

„Ich kenne Jan seit rund zehn Jahren. Ich habe ihm die Entwicklung zugetraut. Er ist ein zurückhaltender Kerl, der gut in der Schule ist und sich im Fußball professionell verhält“, sagte Marko Höfig gestern zum TV. Der Co-Trainer der ersten Herren-Mannschaft des SV Hetzerath hatte sich das Finale live im Stadion angeschaut.

Am Fernseher drückte dessen Bruder Christian Höfig, Vorsitzender des SV Hetzerath, die Daumen. „Es erfüllt uns mit großem Stolz, dass Jan  den Meistertitel errungen hat. Wir sind alle gespannt, wie seine Karriere weiter verlaufen wird“, sagte er zum TV.

Thielmanns Trainer in der Jugend von Eintracht Trier war Marcel Lorenz. Im TV-Gespräch gestern Abend geriet er schnell ins Schwärmen: „Man hat schon nach den ersten Monaten gemerkt, dass Jan nicht lange bei uns bleiben wird. Er hat einen unbedingten Willen, nach oben zu kommen.“

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