Frauenhandball Nationalmannschaft spielt in der Arena, WM-Test für Trier

Trier/Dortmund · Am 7. Oktober gastiert die deutsche Auswahl zum Europameisterschafts-Qualifikationsspiel gegen Griechenland in der Arena – und die will sich angesichts der laufenden WM-Bewerbung für 2025 von ihrer besten Seite zeigen.

 Bereits fünf Mal gastierte die deutsche Frauenhandball-Nationalmannschaft zu Länderspielen in der Arena Trier. Das Bild zeigt Susann Müller beim Wurf in der Partie gegen die Niederlande am 7. Juni 2014. In wenigen Wochen kehrt das deutsche Team an die Mosel zurück.

Bereits fünf Mal gastierte die deutsche Frauenhandball-Nationalmannschaft zu Länderspielen in der Arena Trier. Das Bild zeigt Susann Müller beim Wurf in der Partie gegen die Niederlande am 7. Juni 2014. In wenigen Wochen kehrt das deutsche Team an die Mosel zurück.

Foto: picture alliance / dpa/Harald Tittel

Nach fünf Jahren findet wieder ein Handball-Länderspiel in Trier statt – und die EM-Qualifikation der Frauen gegen Griechenland am 7. Oktober ist auch ein Test für die Arena. Im März hatte der Trierer Stadtrat einstimmig die Bewerbung der Arena für die Frauenhandball-Weltmeisterschaft 2025 abgesegnet, Trier ist im Rennen als Vorrundenspielort ohne deutsche Beteiligung.

Der Deutsche Handballbund (DHB) bestätigte dem Trierischen Volksfreund, dass es mehrere Bewerber gibt und die Entscheidung über die weiteren Spielorte (Vorrunden und Hauptrunde) bis Ende dieses Jahres getroffen werden soll. Somit hat die Arena Trier als Gastgeber im Oktober die große Chance, sich von seiner besten Seite zu

zeigen.

Bisher steht mit Blick auf die Frauen-WM 2025, die Deutschland gemeinsam mit den Niederlanden ausrichtet, nur fest, dass die Porsche-Arena Stuttgart Spielort der deutschen Vorrundengruppe sein wird. Das Konzept des DHB sieht vor, dass jeweils zwei Vierergruppen in einer Stadt spielen – immer im Wechsel. Die Hauptrunde soll im Westen ausgetragen werden, das Finalwochenende ist entweder in Amsterdam oder Rotterdam.

2017 war Trier bereits erfolgreicher Gastgeber der Frauenhandball-WM, seinerzeit kamen weit mehr als 20 000 Zuschauer zu den 15 Partien an fünf Spieltagen in der Arena. Diese WM 2017 ist ein entscheidender Bestandteil der aktuellen Bewerbung Triers – wie damals soll auch 2025 wieder Frankreich als Gruppenkopf gesetzt werden und für viele Fans aus Metz und Lothringen sorgen, sofern Trier den Zuschlag erhält.

Beim EM-Qualifikationsspiel gegen Griechenland am 7. Oktober um 20.15 Uhr können sich Fans aus ganz Deutschland ein Bild von der Arena Trier machen, denn die Partie wird live auf Sport 1 übertragen. In Kürze beginnt ein Vorverkauf, sobald ein Hygienekonzept und die damit verbundene Zuschauerkapazität der Arena Trier geklärt sind.

„Die Arena Trier habe ich stimmungstechnisch als Gast bei der Weltmeisterschaft 2017, aber auch als Trainer mit den Niederlanden in guter Erinnerung. Ich hoffe daher, dass wir Publikum vor Ort haben und die Fans dann mit unserem Handball begeistern werden“, freut sich Bundestrainer Henk Groener auf seine Rückkehr an die Mosel.

Ob die deutsche Mannschaft vor Ort auch ihren Vorbereitungslehrgang auf das Länderspiel-Doppel gegen Griechenland sowie am 9./10. Oktober in Belarus absolviert, ist noch offen. In der Regel bereitet sich das Team aber am Spielort vor. Dritter Gegner in der EM-Qualifikation sind die Niederlande. Die beiden besten Mannschaften der insgesamt sechs Gruppen qualifizieren sich für die EM 2022 in Montenegro, Nordmazedonien und Slowenien.

„Sportlich gehen wir gegen Griechenland sicher als Favorit in die Partie in Trier und wollen mit zwei Punkten in die EM-Qualifikation starten“, sagt Groener.

Auch die Verantwortlichen der Arena Trier sind begeistert, dass sie vom DHB kontaktiert wurden. „Trier hat ein großes Herz für Handball. Unsere Arena war Schauplatz zahlreicher spannender Handball-Spiele und der WM 2017. Wir freuen uns sehr auf das Länderspiel und hoffen, dass wir – gemeinsam mit den Fans – ein tolles Handballfest feiern können“, sagt Arnd Landwehr, Geschäftsführer des Arena-Betreibers MVG Trier.

Sportlich gesehen ist Trier für den DHB ein herausragendes Pflaster, denn bislang gab es in sieben Länderspielen sechs Siege und nur ein Remis – jenes beim letzten Gastspiel der  Frauen-Nationalmannschaft (28:28 gegen Schweden in der EM-Vorbereitung 2016, nach 10:20-Rückstand). Insgesamt gab es vier Siege der Frauen sowie zwei Erfolge der Männer-Nationalmannschaft. Vor allem das 32:22 gegen Lettland am 12. Juni 2011 in der EM-Qualifikation der Männer dürfte den Handballfans in Erinnerung sein, denn es war das letzte Länderspiel von Heiner Brand als Bundestrainer. Der zweite Auftritt der DHB-Männer war ein 30:18-Sieg in einem Testspiel gegen die Schweiz am 26. April 2015 unter Coach Dagur Sigurdsson.

Mit dem 29:18-Sieg im Playoff-Rückspiel gegen Bulgarien am 1. Juni 2003 sicherten sich die spätere Welthandballerin Nadine Krause und Co. nicht nur das Ticket für die WM in Kroatien, sondern die Partie war das erste Handballspiel überhaupt in der Arena Trier.

Die Partie gegen Griechenland ist indes bereits das dritte EM-Qualifikationsspiel für die Frauen-Nationalmannschaft in Trier: Auf dem Weg zur EM 2012 in Serbien gelang ein 26:18-Sieg gegen Ungarn, in der Qualifikation zur EM 2014 in Kroatien und Ungarn schlug die DHB-Auswahl sensationell Rekord-Weltmeister Russland in Trier mit 32:27. Vor besagtem 28:28 gegen Schweden im Dezember 2016 gab es ein weiteres Testspiel in Trier – sogar mit Beteiligung des aktuellen Bundestrainers Henk Groener. Der trainierte seinerzeit noch die Niederlande, die im Juni 2014 in der Arena Trier mit 28:27 geschlagen wurden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort