Kommentar Fußball-Oberliga: Gut gedacht, schlecht gemacht

Die Vorgehensweise erinnert stark an eine Redewendung. Mit Blick auf die Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar wurde das Kind in den Brunnen fallen gelassen – und nun wird krampfhaft versucht, es mit möglichst wenigen Blessuren da wieder he­rauszubekommen.

Kommentar zur Fußball-Oberliga: Gut gedacht, schlecht gemacht
Foto: TV/Schramm, Johannes

Das Teilnehmerfeld für die neue Saison wurde dank einer großzügigen Aufstiegsregelung auf 24 Mannschaften aufgebläht, der Ärger da­rüber ist groß. Kein Wunder: Unter den Oberligisten gab’s dafür keine Mehrheit – erst eine undurchsichtig anmutende Abstimmung unter allen Mitgliedern des Fußball-Regionalverbands Südwest brachte ein anderes Ergebnis. Und jetzt will es keiner gewesen sein. Sowohl im Saarland als auch in der Pfalz gibt es Kopfschütteln. Auch Eintracht Trier war dagegen, und selbst im Spielausschuss des Regionalverbands gibt es kritische Stimmen. Immer mehr kristallisiert sich heraus, dass vor allem der Präsident des Fußballverbands Rheinland, Walter Desch, eine treibende Kraft war – er scharte genügend Befürworter (nicht nur im Norden des Verbandsgebiets) um sich.

Grundsätzlich ist es sinnvoll, sich ein möglichst flexibles Modell zu überlegen, da keiner weiß, ob die neue Saison tatsächlich im September starten und danach ohne weitere coronabedingte Pausen durchgezogen werden kann. Eine Zweiteilung der Liga kann dafür dienlich sein. Und zwei Staffeln lassen sich mit 24 Teams sinnvoller gestalten als mit 21 Teams. Diese Zahl hätte es gegeben, wenn nur dem nach der Quotientenregel besten Zweitplatzierten aus den Verbandsligen neben den Meistern der Aufstieg gewährt worden wäre.

Doch die Art und Weise, wie nun alles abgewickelt wird,  wirkt schlecht vorbereitet und stärkt nicht das Vertrauen untereinander.

m.blahak@volksfreund.de

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