Ein letztes PS-Fest für Mr. Rallye

Trier/Wittlich · Eine Ära geht zu Ende: Der Wittlicher Armin Kohl (69) wird am Wochenende zum letzten Mal als Rallyeleiter für die ADAC Rallye Deutschland verantwortlich sein.

Trier/Wittlich. Nach der Rallye ist vor der Rallye - das sagt Armin Kohl gerne mal. Planung ist bei einem Großereignis wie dem WM-Lauf rund um Trier das Wichtigste. Und so weiß der Wittlicher auch schon seit drei Jahren, dass sein "nachher ist vorher"-Spruch zumindest für ihn nach dem Wochenende nicht mehr zutrifft. "Ich hatte damals schon gesagt, dass das 2012 meine letzte Rallye als Leiter sein wird", sagt Kohl. Im nächsten Jahr wird er 70 Jahre alt - und irgendwann müsse Schluss sein.
2013 wird für die Rallye-Macher ein spannendes Jahr, schon wegen des Einstiegs von VW in die Rallye-WM. Aber mitmischen will Kohl nicht mehr. Er helfe gern - aber nur, wenn er gefragt werde. "Ich freue mich auf die bevorstehende Rallye. Es macht mich stolz, dass sich die ADAC Rallye Deutschland so entwickelt hat", sagt er bei der offiziellen Rallye-Pressekonferenz am Rande des DTM-Laufs am Nürburgring. Organisatorisch sei ein Rallye-WM-Lauf auch ein ganz anderes Kaliber als etwa eine Veranstaltung auf einem Rundkurs. "Wir bauen praktisch innerhalb von einer Woche zehn Rennstrecken in die Natur - mitsamt Auf- und Abbau. Das ist sicher eines der am schwierigsten zu organisierenden Großereignisse. Dafür brauchen wir eine komplette Infrastruktur, über Kreis- und Landesgrenzen hinweg." Mit über 60 Bürgermeistern arbeitete er für die 2012er Auflage zusammen. "Es ist wichtig, dass man ein verlässlicher Partner ist und dass alles, was abgesprochen wurde, auch umgesetzt wird. Da gibt es ein sehr vertrauensvolles Verhältnis. Die Unterstützung ist phänomenal."
In der Stadt Trier hatte es bei der Einführung des Innenstadtkurses Circus Maximus im Jahr 2007 allerdings Gegenwind für die PS-Boliden gegeben. "Aber das war zum einen nicht viel, und zum anderen hat es sich nicht wiederholt. Daher haben wir auch die Bürgerversammlungen für die Anwohner inzwischen eingestellt, weil kaum noch jemand kam", sagt Kohl. In diesem Jahr gebe es einige Neuerungen: "Wir haben die Streckenführung bei einigen Wertungsprüfungen komplett verändert - etwa bei der WP Grafschaft bei Veldenz." Die Zahl der Wertungsprüfungen wurde zwar von 18 auf 15 reduziert (die dafür im Schnitt 24,5 Kilometer lang sind): "Das erfordert höchste Konzentration für die Teams. Zumal die Streckenführung extrem anspruchsvoll ist." AF
Extra

Die Top-Fahrer (Führende nach acht WM-Läufen): 1. Sebastien Loeb (Frankreich, Citroen) 171 Punkte 2. Mirko Hirvonen (Finnland) 128 3. Petter Solberg (Norwegen) 104 4. Mads Östberg (Norwegen) 90 5. Jari-Matti Latvala (Finnland) 69

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