Auslese Schmecken Frauen besser?

Eine Fachzeitschrift thematisiert dieser Tage die Frage: „Wer kann Wein besser schmecken? Männer oder Frauen“ und befragt dazu Winzerinnen, Sommelièren, Weinfachfrauen und Fachmänner, zitiert außerdem Studien, die herausgefunden haben wollen, dass Frauen eine bessere „Riechleistung“ hätten.

 Kerl Verona

Kerl Verona

Foto: TV/Schramm, Johannes

Alle befragten Wein-Expertinnen kommen allerdings zu dem „überraschenden“ Schluss: Es gibt keinen Unterschied. Jedenfalls keinen nennenswerten.

Ein interessantes Thema fürwahr. Dass man im Jahr 2021 allerdings immer noch solche Gender-Fragen stellt, ist irgendwie bizarr. Jedenfalls aus meiner Sicht. Längst sind Frauen in der tatsächlich immer noch von Männern dominierten Weinwelt angekommen und übertrumpfen diese sogar. Beispiele gefällig? Elisabetta Foradori ist eine italienische Ikone. Ihre Weine seien zu einem Fixstern am Trentiner Weinhimmel geworden, heißt es in einer Bewertung ihres Weingutes. Das renommierte VDP-Weingut Meyer-Näkel an der Ahr leiten die Schwestern Meike und Dörte Näkel. Im Weinbaugebiet Mosel erregen Anna Reimann aus Kanzem (Saar), Lena Endesfelder aus Mehring, Eva Clüsserath-Wittmann aus Trittenheim oder Carmen von Nell-Breuning aus Kasel Aufmerksamkeit mit ihren Weinen, um nur einige wenige zu nennen.

 Weinberaterinnen in gehobenen Restaurants sind ebenso keine Seltenheit mehr wie Inhaberinnen von Weinlokalen oder Weinexpertinnen, die in Fachjurys mitwirken. Dass diese Frauen sensorisch mindestens auf demselben Niveau liegen wie ihre männlichen Pendants ist keine Neuigkeit.

Kompetenz hat nichts mit dem Geschlecht zu tun. Nicht beim Wein und auch sonst nirgendwo.

v.kerl@volksfreund.de

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