Virtuelle Weinwelten

Das mit den Geheimtipps ist ja so eine Sache. Wer in den Urlaub fährt, und Freunde verraten, wo es die knusprigste Pizza gibt, die Hotelzimmer am günstigsten sind und die Menschen am gastfreundlichsten, reibt sich die Hände.

Doch was den Verbraucher freut, ist mitunter des Anbieters Leid. Denn der will ja möglichst viele Menschen auf seine Produkte aufmerksam machen. Ein Winzer, der als Geheimtipp gilt, hat vielleicht tolle Weine, aber sein Kundenstamm ist sicherlich nicht besonders groß. Wie gut, dass es das Internet gibt.

Die Homepage eines Unternehmens ist seine Visitenkarte. Und wer die innovativ gestaltet, zieht die Blicke potenzieller Kunden auf sich. Mehr noch: Seit einigen Jahren ruft das Deutsche Weininstitut (DWI) in Mainz alle drei Jahre zu einem Winzer-Webseiten-Wettbewerb auf. Das Ziel: die aktuellen Entwicklungen der Internetpräsenzen in der deutschen Weinszene einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Beim letzten Wettstreit im Jahre 2010 nahmen insgesamt 113 Betriebe teil.

Die Jury bewertete ausgefallene grafische Ideen mit hohem Wiedererkennungswert, neue Entwicklungen wie die Einbindung von sozialen Netzwerken, Bewegtbildern und Produkt-Präsentationen. Das Anbaugebiet Mosel schnitt dabei recht gut ab: Drei hiesige Betriebe waren mit ihren Webseiten unter den Topzehn: www.2freunde.com (Rivenich); www.steffens-kess.de (Reil) und www.serious-about-taste.com (Kröv).

Im vergangenen Jahr wurden die Seiten des Weingutes von Othegraven aus Kanzem/Saar sogar mit dem reddot design award ausgezeichnet, einem international anerkannten Designwettbewerb, bei dem der red dot, also der rote Punkt, verliehen wird. Wer also demnächst einen außergewöhnlichen Wein trinkt, von dem er noch nie etwas gehört hat, sollte doch mal das Weingut googeln, und sich auf der (hoffentlich) gut gemachten Webseite informieren.

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