Kommentar Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum!

Trier · Die Wohnungssuche in Trier ist zurzeit schwierig. Das durfte ich in den vergangenen Wochen am eigenen Leib erfahren. Die Rückkehr zu Präsenzveranstaltungen an den Trierer Hochschulen verschärft die Situation nochmals.

Trier hat ein Wohnraumproblem. Die Urbanisierung treibt immer mehr Menschen in die Innenstädte, doch es gibt nicht genügend bezahlbare Wohnungen. Findige Anbieter nutzen die Situation, um die Preise weiter in die Höhe zu treiben. Das ist vielleicht moralisch nicht immer nachvollziehbar, aber bewegt sich im gesetzlichen Rahmen.

Die Wohnungssuchenden sind dem hilflos ausgeliefert. In die Vororte auszuweichen, ist für viele junge Leute aufgrund der Entfernung und der mangelnden Infrastruktur, wie zum Beispiel Busverbindungen, keine Option.

Dass die Situation zum Semesterstart wirklich prekär werden könnte, hätte man aber kommen sehen können. Aufgrund der coronabedingten Fernlehre in den letzten Semestern bestand für die meisten Studierenden bisher keine Notwendigkeit, sich dem schwierigen Trierer Wohnungsmarkt auszusetzen. Jetzt stürzen sich all diese Wohnungssuchenden auf die wenigen bezahlbaren Appartements in Trier.

Es ist notwendig, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um mehr bezahlbaren Wohnraum in Trier zu schaffen. Das kann über den Neubau von Wohnungen im entsprechenden Preissegment geschehen, wie zum Beispiel von der Bau- und Vermietungsgenossenschaft Trier geplant.

Es sind aber auch gesetzliche Richtlinien nötig, die zur fairen Verteilung des Wohnraums beitragen. Ein Beispiel ist das Gesetz über das Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum. Dadurch soll verhindert werden, dass Wohnungen als Ferienunterkünfte zweckentfremdet werden, wenn die Versorgung der Bevölkerung mit Wohnraum besonders gefährdet ist.

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