Leserbrief Bebauung und „Verbauung“ der Ahr war ein Fehler

Hochwasser

Zum Interview „Noch ist es nicht zu spät“ mit dem Wasser-Experten des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Dieter Gerten (TV vom 19. Juli) sowie diversen Leserbriefen zum Thema Hochwasser und Klimawandel:

Zuerst möchte ich allen Betroffenen des Hochwassers mein herzliches Mitgefühl senden. Naturkatastrophen hat es seit Menschengedenken gegeben. Besonders Wind und Wasser führen immer wieder zu Katastrophen.

Ich saß zweimal am Rhein im Hochwasser – 1993 und 1994 – und habe nun ein Haus an der Mosel. Bis zum Pegelstand von 11 Metern (Zeltingen-Rachtig) kann ich hier bleiben, ohne dass Wasser in die Wohnräume dringt.

Ich beobachte diese Pegelstände sehr genau, vor allem die der Saar, auch die der Sauer. Wenn ich dann jemandem mitteile, wie hoch die Mosel steigen wird, wird mir selten mal geglaubt.

Das ist das eine Thema. Die Vorbereitung auf Hochwasser und die notwendigen Maßnahmen zu treffen ist das andere. An der Ahr gab es sogar Tote zu beklagen. Und wenn ich mir die Bilder der Bebauung und „Verbauung“ der Ahr und des Ahrtales ansehe, dann wundere ich mich, dass es nicht schon früher dort zu Katastrophen gekommen ist.

Wer hat denn zum Beispiel in Schuld oder Ahrweiler die Baugenehmigungen im Schwemmland der Ahr gegeben? Da, wo früher das Kleinvieh auf die Uferwiesen getrieben wurde, wo Wäsche gebleicht wurde, stehen/ standen Häuser bis zum Ufer der Ahr. Es ist wirklich blauäugig, zu meinen, man hätte das Wasser „im Griff“. Solche Wassermassen kann niemand bändigen.

Ich hoffe sehr, dass aus dieser Katastrophe etwas gelernt wurde und dass die Bebauung an und „Verbauung“ von Gewässern, egal wie klein oder groß sie sind, unterbleibt.

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