betreuungsgeld

Zum Artikel "Dampf unter der Parlamentskuppel" (TV vom 10. November):

Die Entscheidungen der Regierungsparteien zum Betreuungsgeld werden eigentlich konträr geführt. Es gibt wie fast immer ein berechtigtes "Für" und "Wider". Ich möchte darum bitten, dieses Thema nicht so emotional zu diskutieren. Es gibt Mütter, die es als Aufgabe ansehen, mit der Geburt ihrer Kinder auch eine Verantwortung zu übernehmen, die nicht mit Essen, Trinken und Wäschewaschen endet. Hier werden Grundsteine für die spätere Entwicklung eines jungen Menschen gelegt. Um als Mutter nicht auf dem Stand eines Zehn- bis Fünfzehnjährigen stehen zu bleiben, gibt es Möglichkeiten der eigenen Fortbildung (Volkshochschule, Seminare vor Ort und so weiter). Wenn hier argumentiert wird, dafür bliebe keine Zeit, dann muss man sich wirklich fragen, wie man voll arbeiten kann und gleichzeitig seine Familie versorgt. Ja, diese Familien haben es schwer. Hier steht Sparsamkeit auf dem Programm. Aber ist es so schwer, Kindern zu vermitteln, dass auch dies hilfreich für das spätere Leben sein kann? Dies alles stimmt bedenklich, und aus den Medien ist zu hören und zu lesen, dass sich Mütter zurück zum Heimchen am Herd disqualifizieren lassen. Und sogar das Ehrenamt kann die Verbindung zur Umwelt erhalten. Wer den anderen Weg wählt, ist sicher keine schlechte Mutter. Sie wird bei Krankheit ihrer Kinder jedoch entweder mit schlechtem Gewissen zur Arbeit fahren, oder die Kollegen am Arbeitsplatz werden kurzfristig mit Mehrarbeit belastet. Das Leben lehrt uns täglich, dass man nicht alles haben kann, aber auch nicht alles erreicht. In diesem Sinne bitte ich, alle Seiten des Problems "Betreuungsgeld" zu sehen und dann zu entscheiden, was man wirklich möchte. Christel Zender, Gleichstellungsbeauftragte der Verbandsgemeinde Konz, Konz

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