Militär

Zum Bericht über US-Atombomben in der Eifel (TV vom 16. November):

Man könnte wiehern, wenn\'s nicht so tragisch wäre: Wenn in Cattenom ein Putzeimer wackelt, flippt die heimische Medienlandschaft aus; lokale Volkstribunen veranstalten "Katastrophenschutzübungen", und der Landtag befasst sich werbewirksam mit der französischen Energiepolitik. Dass seit vielen Jahren in der Eifel spaltbares Material in seiner abscheulichsten Form lagert, dringt dagegen eher selten an die Öffentlichkeit. Klar, selbst die rot-grüne Gutmenscheria hat schließlich die politisch korrekte Mindestportion Nato-Treue im Gepäck. Dass bekannte A-Waffenlager im Konfliktfall mit Sicherheit strategische Ziele der Konfliktparteien sind, wird tunlichst verdrängt, da philosophiert man schon lieber über das "Hochgehen" eines AKW, das eignet sich eben in einer Waffen exportierenden Demokratie fürs Buhlen um Wählerstimmen besser als "Krieg". Dass Zynismus indes immer noch steigerungsfähig ist, beweist Frau Hammermann in ihrem Kommentar: "... weil die Bomben nicht sicher sind" wird begründet - darf man schließen, dass die Autorin so etwas wie "sichere Atombomben" kennt? Falls nicht: Für das Unwort des Jahres taugt das allemal. Prof. Dr. Wolfgang Sendler, Trier

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