Sicherheit

Zu den Artikeln "Polizisten beklagen zu viele Einsätze und zu viele Überstunden" und "Jede Kontrolle bedeutet Überstunden" (TV vom 5. Juni):

"Deshalb werden wir diesen Weg auch in Zukunft konsequent und engagiert weitergehen", sagt Innenminister Roger Lewentz (SPD) und macht damit die klare Ansage, dass er auch weiterhin an landesweiten Kontrolltagen wie dem von Sonntag auf Montag festhalten wird. Mit dem "wir" hat der Innenminister mit Sicherheit nicht sich selbst gemeint, denn "wir", das sind die Kollegen des Polizeidienstes in Rheinland-Pfalz, die seit einiger Zeit am Limit arbeiten. Und die Zeiten werden noch schlechter, denn die Personaldecke wird in den nächsten Jahren weiter schrumpfen! Nach der GdP (Gewerkschaft der Polizei) Kreisgruppe Koblenz hat wenige Tage später auch die GdP in der Region Trier öffentlich die Personalproblematik thematisiert. GdP-Chef Elmar Moreth macht zu Recht darauf aufmerksam, dass in fast allen Polizeiinspektionen der Region Trier Personal fehlt. Die Koblenzer GdP-Kreisgruppe bezeichnet die "sogenannte Polizeireform des Innenministers als Fiasko". Um den Dienstbetrieb aufrecht zu erhalten, müssten regelmäßig Dienstanweisungen und Vorschriften ignoriert werden. Kollegen nähmen - unter Missachtung der Eigensicherung - auf der Wache Strafanzeigen alleine auf. In Streifenwagen führen statt ausgebildeter Polizisten "Bachelor-Studenten" mit. Es sei eine Schande, wie die Landesregierung mit ihren Polizisten umgeht. Und was sagt der Innenminister dazu? Er hält die Kritik für überzogen. Diese Reaktion ist für mich nicht nachvollziehbar. Der SPD-Politiker ist seit Jahren mit der GdP in Kontakt. Er kennt die derzeitige und die zukünftige (verheerende) Personalentwicklung. Dass er die Problematik nicht wahrnimmt, zeugt entweder von einer Beratungsresistenz, oder es ist ein Zeichen von Ignoranz. Hans Jörg Krames, Wittlich

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