Katholische Kirche Völlig veraltet

Zum Artikel „Der katholischen Kirche läuft die Zeit davon“ (TV vom 5./6. September) schreiben Angela und Greta Pauls:

Anlässlich fünf kleinerer Synodalkonferenzen wird wieder über dringend nötige Reformen diskutiert. Wenn sich nichts tut, soll sich niemand wundern, wenn immer weniger Leute zum Gottesdienst gehen. Viele fühlen sich von der Kirche ausgeschlossen, was sich natürlich auch durch Projekte, ansprechendere Gestaltung des Gottesdienstes et cetera ändern könnte, aber das ist zu wenig. Wenn immer mehr Leute ihr Vertrauen in die Kirche verlieren, braucht man Reformen!

Der kirchliche Umgang mit Macht ist für die heutige Zeit erschreckend. Zwar empfiehlt die Kirche Demokratie, ist aber selber eher eine Diktatur. Ist das noch glaubwürdig, wenn nur dann Reformen möglich sind, wenn der Papst zustimmt? Aber auch Priester missbrauchen ihre Macht, indem sie sexuellen Missbrauch begehen. Die kirchliche Sexualmoral ist völlig veraltet. Hier sind die Missbrauchsfälle Thema, aber auch die Nichtakzeptanz von LGBT*-Menschen. Dass Gott gesagt hat, man dürfe nicht schwul sein, steht zwar an einer Bibelstelle, ist aber im historischen Kontext zu betrachten. Seit die Bibel geschrieben wurde, hat sich die Gesellschaft stark verändert. Des Weiteren lieben Jesus und auch Gott alle Menschen, so wie sie sind, und sind auf Nächstenliebe sehr bedacht. In dem Sinne finden wir, dass auch homosexuelle Paare kirchlich heiraten dürfen sollten, denn Liebe wird von Gott und Jesus als gut gesehen, und auch deren Kinder sollten getauft werden dürfen. Trans*-Leute sollten zudem mit einbezogen werden. Außerdem, welchen Sinn hat der Zölibat? Er ist entgegen der Natur vieler Menschen. Zudem arbeitet die Bibel mit Metaphern und es ist gemeint, sich Gott seelisch zu verschreiben, nicht körperlich. Das weitaus wichtigste Thema aber ist die Position der Frauen. Auch hier gibt es einen Widerspruch: Die Kirche ist zwar für die Gleichberechtigung der Geschlechter, aber innerhalb dürfen Frauen keine hohen Ämter ausüben. Die, die behaupten, dass die zwölf Apostel alle männlich waren, haben zwar vermutlich recht, wenn später nichts umgeschrieben wurde, aber diese sind repräsentativ für die zwölf Stämme Israels. Es sind auch Frauen mit Jesus mitgezogen und hatten äußerst wichtige Rollen. Maria Magdalena beispielsweise war die Einzige, die wirklich an die Auferstehung glaubte, und nicht ängstlich weglief. Frauen sind sowieso engagierter in der Kirche und würden gerne Priesterinnen werden. Da könnte man doch auch gleich das Problem des Priestermangels lösen.

Angela und Greta Pauls, Hetzerath, Schülerinnen

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