Umwelt Wenn der Wald durch Windkraftanlagen zerstückelt wird

Zu den Artikeln „Sie retten den Wald – und damit die Welt“(7. Dezember) und „Friede, Freude, Fledermaus“ (10.  Juli):

Dass das Thema „Wald“ und seine Bedeutung für unser Leben Raum in der Zeitung fand, hat mich gefreut, weil man gelegentlich den Eindruck haben muss, dass es in Vergessenheit gerät. Zumindest ich habe diesen Eindruck, wenn ich beobachte, mit welchem Leichtsinn bei uns Waldflächen für die Errichtung von Windenergieanlagen freigegeben werden. Der Wald war ursprünglich Tabuzone für WKA, steht aber seit einigen Jahren für diese Industrieanlagen zur Verfügung. Dadurch wird der Wald zerstückelt und der Boden in großem Stil verdichtet.

Jedes Schulkind hört, dass der Waldboden ein wichtiger Wasserspeicher ist – und dass der Wald Sauerstoff produziert. Eine 120-jährige Buche hat während ihres Wachstums der Atmosphäre bis zu 3,5 Tonnen CO2 entzogen ( aus „Die Zeit“, 6.12.2018, S. 37). Bäume wachsen, indem sie der Luft CO2 entziehen, ihre Blätter atmen Sauerstoff aus und binden im Gegenzug Kohlenstoff.

Wenn der Wald zugunsten der WKA hergegeben wird, weil es für die Energiewende nötig scheint, muss man gut aufpassen, ob man den Teufel nicht mir Beelzebub austreibt.

Und wenn ich dann noch lese, dass Frau Baerbock sich über die Bechsteinfledermaus freut, die im Hambacher Forst Abholzung verhindert habe, dann bin ich schon erstaunt, denn die gleichen politischen Kräfte sorgen dafür, dass für die WKA bestehende Naturschutz- und Artenschutzgesetze aufgeweicht und so zurechtgebogen werden, dass keine Fledermaus gestört, kein Vogel erschlagen und kein Biotop zerstört wird. Herr lass Hirn regnen – oder: So viel Schizophrenie war lange nicht mehr!

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