Meisterlich abhängen

Abhängen können ist schön. Abhängig sein ist schlimm. Wenn Sie auf jemanden dringend angewiesen sind, der sich aber als (...darf ich nicht schreiben) herausstellt. Ein Beispiel? Als wir vor Jahren das Projekt „Eigenimmobilie“ begonnen hatten, musste ein total wichtiger Anschluss gelegt werden.

Sonst wär's nämlich beim Bau unserer Bude nicht weitergegangen. Diese Arbeit übernehmen Menschen, die im Auftrag eines hier nicht näher zu eRWähnEnden Konzerns durch die Gegend fahren und solcherlei Tätigkeiten verrichten.

Unser Mann machte den Dicken. Und schnauzte mich die ganze Zeit an, weil ich die Stelle, die für seine Anschlussarbeit vorgesehen war, nicht richtig vorbereitet hätte. Und er nannte mich, das war das Schlimmste, die ganze Zeit "Meister". "So geht das aber nicht, Meister! Da fahr ich gleich wieder, Meister!" Er hatte einen verhuschten Handlanger dabei, dem er vermutlich vorher erzählt hatte: Jetzt pass mal auf, wie man mit den Deppen umspringt. Die sind nämlich von uns abhängig, hehe.

Und ich Depp musste die ganze Zeit brav bleiben, weil er dauernd damit drohte, wieder abzurauschen, denn soooo könne er natürlich nicht arbeiten, "Meister", und bla und bla und bla.

Wenn wir nicht von seiner meisterlichen Arbeit abhängig gewesen wären, dann hätte ich ... aber egal. Ich hielt die Schnauze, er legte - problemlos übrigens - seinen Anschluss und machte sich, maulend, davon.

Wie schön, dass uns Alois Groß aus der Leudersdorfer Ecke ein paar Wörter schenkt, mit denen man solche Gestalten titulieren kann, wenn auch diesmal nur, naja: im Anschluss. Am besten passt hier: "en Huhsecker" (oder Huhseecher. Also einer, der besonders hoch pi ... Sie verstehen).

"Vielleicht können Sie's gebrauchen", schreibt Alois Groß. Kann ich, Herr Groß.

Spätestens, wenn ich wieder einen Anschluss brauche und stattdessen einen Anschiss kriege. Danke! Und für alle Huhsecker:

Et jit net jerannt, Meester!

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