Gesundheit Wenn Arterienverkalkung Organe stoppt

Nach einem Herzinfarkt mit dem dabei begleitenden Vernichtungsschmerz und der Notfall-Behandlung im Krankenhaus sitzt der Schock und die Angst vor einem zweiten Herzinfarkt zunächst sehr tief. Nach einem erfolgreichen Herzkatheter mit Freilegung der verstopften Gefäße mittels Stent oder Bypass findet sich das Lebensgefühl und die Sicherheit für den Einzelnen langsam wieder.

 Dr. med.  Carl-Heinz  Müller

Dr. med. Carl-Heinz Müller

Foto: Carl-Heinz Müller/GF

Es erfolgen regelmäßige hausärztliche/kardiologische Nachuntersuchungen und man schaut dem Leben wieder optimistisch entgegen. Die Angst vor einem Folgeinfarkt verliert sich nach und nach. Man findet auch zurück in die täglichen Lebensgewohnheiten. Umso größer ist der Schock, wenn sich im Laufe der Jahre arterielle Durchblutungsstörungen der Beine mit dramatischer Verkürzung der Gehstrecke entwickeln oder auch ein Schlaganfall zu Lähmungserscheinungen in der Hand und/oder im Bein führt.

Was habe ich falsch gemacht? Hätte ich das verhindern können? Das sind oft gestellte Fragen. So wie in einem Gebäude meist nicht eine Wasserleitung verkalkt ist, können auch in Ihrem Körper auch mehrere Gefäße verkalkt sein. Ursache für alle diese lebensverändernden Ereignisse ist eine Arterienverkalkung unserer Organe. Diese wird gefördert durch erhöhtes Cholesterin, durch Zuckerkrankheit, Rauchen und übermäßige Kalorienaufnahme mit Übergewicht. Deshalb ist es wichtig, durch Änderung des Lebensstils, Ernährungsumstellung, Sport, Rauchstopp und Bewegung diese Risikofaktoren zu minimieren.

Nehmen Sie sich Zeit für die Nachsorgeuntersuchungen und auch für die Vorsorgeuntersuchungen. Diese sollten Sie regelmäßig durchführen. Freuen Sie sich über ein gutes Untersuchungsergebnis und ziehen Sie für sich auch Konsequenzen, wenn die Risikofaktoren wie Übergewicht, erhöhtes Cholesterin, wieder ansteigen sollten. Ändern Sie dann aktiv ihren Lebensstil, um Arterienverkalkung vorzubeugen. Motivieren Sie ihre Familienmitglieder, Sie aktiv auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Die Arterienverkalkung der Organe kann nur gestoppt und verlangsamt werden, wenn Sie durch Änderung ihres Lebensstils und entsprechender medikamentöser Begleitung diesen Weg einschlagen. Der Mensch ist immer so alt wie seine Gefäße.

Dr. med. Carl-Heinz Müller ist Allgemeinmediziner und Mitglied im Medi-Verbund.

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