"Tarifeinheit sichert den sozialen Frieden"

Mainz. (fcg) Der Präsident der Landesvereinigung Unternehmerverbände (LVU), Gerhard F. Braun, spricht sich im TV-Interview für eine schnelle gesetzliche Regelung aus, um die Tarifeinheit wiederherzustellen:Hat Sie das Urteil des Bundesarbeitsgerichts überrascht?



Braun: Nein, das nicht. Wir wissen schon seit Monaten, dass ein Verfahren anhängig ist. Für uns ist es aber unverständlich, wenn man nach Jahrzehnten plötzlich feststellt, es müsse etwas korrigiert werden, weil das Grundgesetz tangiert sei.

Warum ist Ihnen die Tarifeinheit in den Betrieben so wichtig?

Braun: Weil sie die Arbeitsfähigkeit in den Betrieben und damit den sozialen Frieden sichert. Es gibt in Deutschland generell wenig Streiks, das muss so bleiben. Wir wollen keine englischen Verhältnisse, wo in den 70er Jahren Dauerarbeitskämpfe das Land lahmgelegt haben. Gibt es keine Tarifeinheit mehr, wird es mehr und mehr Spartengewerkschaften und infolgedessen mehr Streiks geben. Wir haben das bereits bei der Bahn erlebt.

Was erwarten Sie vom Gesetzgeber?

Braun: Ich hoffe inständig auf eine schnelle Lösung. Das darf höchstens ein Jahr dauern. Zum Glück gibt es allgemeinen Konsens zwischen den Parteien sowie zwischen den Arbeitgebern und den Gewerkschaften. Ein Knackpunkt ist das Grundgesetz. Notfalls muss man es ändern.Zur Person Gerhard F. Braun (54, Foto: dpa) aus Kaiserslautern ist Geschäftsführer der Hans Braun GmbH. Neben seiner Funktion als Präsident der LVU ist er ebenfalls Vizepräsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) in Berlin.

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