Banken Update: Neuer Sparkassenchef in Bitburg kommt von Raiffeisenbank Westeifel

Bitburg/Prüm · Der Vorstand der Kreissparkasse Bitburg-Prüm ist komplett: Mark Kaffenberger wird künftig der zweite Mann neben Rainer Nickels sein. Er wechselt von der Raiffeisenbank Westeifel – und dort ist man ziemlich überrascht.

 Landrat Joachim Streit, Ingolf Bermes, Vorsitzender des Vorstandes, und Vorstandsmitglied Rainer Nickels gratulieren Mark Kaffenberger zur Wahl zum künftigen Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Bitburg-Prüm (von rechts).

Landrat Joachim Streit, Ingolf Bermes, Vorsitzender des Vorstandes, und Vorstandsmitglied Rainer Nickels gratulieren Mark Kaffenberger zur Wahl zum künftigen Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Bitburg-Prüm (von rechts).

Foto: Kreissparkasse Bitburg-Prüm

Überraschende Banken-Personalie: Mark Kaffenberger, seit Juli 2019 Vorstand der Raiffeisenbank Westeifel, wechselt nach Bitburg – und komplettiert den Vorstand der Kreissparkasse Bitburg-Prüm, wenn Ingolf Bermes nach 45 Berufsjahren und 20 Jahren als Vorsitzender des Vorstandes zum 1. Januar 2022 in den Ruhestand geht. Bereits Anfang des Jahres hatte der Kreistag beschlossen, dass Rainer Nickels, der schon dem Vorstand des Kreditinstituts angehört, Bermes als Vorstandschef nachfolgen soll.

Nun steht auch der zweite Vorstand fest. Der Kreistag des Eifelkreises hat am Montagabend hinter verschlossenen Türen dem Kandidaten zugestimmt, den der Verwaltungsrat der Kreissparkasse vorgeschlagen hatte.

„Mark Kaffenberger steht für Kontinuität, Innovation und langfristige Perspektive. Er ist seit einigen Jahren in der Region beheimatet und lebt mit seiner Familie in Gondenbrett. Fachliche Kompetenz und Führungsqualität hat er in verschiedenen Führungspositionen im Odenwald und als Vorstand der Raiffeisenbank Westeifel unter Beweis gestellt“, sagte der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Landrat Joachim Streit, nach der Wahl.

Kaffenberger wurde 1979 im hessischen Erbach im Odenwald geboren, ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann hat er die Studiengänge zum Bankfachwirt und Diplom-Bankbetriebswirt abgeschlossen. Seine Karriere begann bei der Vereinigten VB Raiffeisenbank mit Hauptsitz im südhessischen Reinheim (Bilanzsumme: 2,8 Milliarden Euro).

Vor zwei Jahren wechselte er von dort zur Raiffeisenbank Westeifel. „Ich fühle mich sehr wohl in der Region. Ich bin mit meiner Familie hier angekommen, und wir sehen hier unsere Zukunft. Die Eifel ist für uns zur Heimat geworden. Dies ist für mich die Motivation zu dem Schritt, künftig in einem größeren regionalen Kreditinstitut meine Tatkraft und mein Know-how einzusetzen. Ich freue mich auf meine neuen Aufgaben“, sagte Mark Kaffenberger am Montagabend.

 Mark Kaffenberger (links) und sein Noch-Vorstandskollege bei der Raiffeisenbank Westeifel, Klaus Peters.

Mark Kaffenberger (links) und sein Noch-Vorstandskollege bei der Raiffeisenbank Westeifel, Klaus Peters.

Foto: Fritz-Peter Linden

Er wechselt damit nicht nur das Kreditinstitut, sondern auch von einem genossenschaftlichen zu einem öffentlich-rechtlichen Kreditinstitut - ein durchaus nicht ganz alltäglicher Schritt. Denn die beide großen Bankengruppen mit regionaler Ausrichtung haben teilweise verschiedene Strukturen und pflegen mancherorts ein lebhafte Konkurrenz.

Bei seinem künftigen Ex-Arbeitgeber ist man ordentlich überrascht: „Jawohl – und es gab auch keine Indizien dafür, dass es so hätte kommen können“, sagt Klaus Peters, Kaffenbergers Vorstandskollege bei der Raiffeisenbank.  Und nein, er sei „nicht allzu amused“ über die Nachricht. Er habe erst am vergangenen Freitag „ein Signal“ von Kaffenberger bekommen, dass dieser wechseln werde.

Und die Nicht-Amüsiertheit beruhe auch darauf, dass es mit Kaffenberger neben dem Fachlichen auch menschlich gestimmt habe. Andererseits: „Wir haben da jetzt keinen Streit. Er (Kaffenberger, Anm.) befindet sich jetzt in Verhandlungen mit dem Aufsichtsrat, zu welchem Termin er ausscheiden wird.“

Und jetzt schaue man nach vorn: „Ich bin lange genug im Geschäft, um mit solchen Situationen umgehen zu können. Das gibt’s, das kann passieren, und da müssen wir jetzt das Beste draus machen.“

Erster Schritt: Manfred Heinisch, den die Bank zu Jahresbeginn als Nachfolger von Peters vorstellte, der im März 2022 aus dem Haus ausscheiden will. Seinen Posten sollte Heinisch zum 1. Oktober übernehmen. Jetzt überlege man, immer in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat, Heinischs Berufung  auf Juli vorzuziehen.

Und noch eine Botschaft hat Klaus Peters: „Der Raiffeisenbank Westeifel geht es wirtschaftlich nicht schlecht. Das bringt uns nicht ins Straucheln. Unser Job ist es jetzt, das Problem zu lösen.“

Als Vorstand der Raiffeisenbank Westeifel ist Mark Kaffenberger mitverantwortlich für eine Bilanzsumme von rund 500 Millionen Euro und 106 Mitarbeiter. Die Kreissparkasse Bitburg-Prüm hat eine Bilanzsumme von 1,5 Milliarden Euro und 287 Mitarbeiter.

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