Kunstwerk Metallbildhauer aus Niederprüm schafft Skulptur gegen den Klimawandel

Niederprüm · Der Metallbildhauer Hubert Kruft aus Niederprüm hat eine neue Skulptur geschaffen. Sie trägt den Titel „Es ist fünf vor zwölf“.

 Hubert Kruft hat eine neue Skulptur geschaffen mit dem Titel: „Fünf vor zwölf“.

Hubert Kruft hat eine neue Skulptur geschaffen mit dem Titel: „Fünf vor zwölf“.

Foto: TV/Stefanie Glandien

Neun verrostete Sägeblätter, drei davon haben Zeiger, die auf fünf vor zwölf stehen. Metallbildhauer Hubert Kruft aus Niederprüm hat sie so aneinandergeschweißt, dass sie eine Gesamtlänge von vier Metern ergeben. Mit der neuen Skulptur, die den Titel „Es ist fünf vor zwölf“ trägt, will er auf die negativen Folgen des Klimawandels aufmerksam machen.

Die Skulptur versteht er als Mahnung. Es ist nicht das einzige Kunstwerk in seinem Skulpturengarten in Niederprüm, das den Betrachter zum Nachdenken anregen soll. So steht dort auch das „Antikriegskreuz“, das der Wehrdienstverweigerer aus alten Granaten des Ersten und Zweiten Weltkriegs zusammengeschweißt hat. Oder die Grätenfische, die in großer Zahl über die Wiese zu fliegen scheinen. Auch da hat den 68-Jährigen ein Umweltthema umgetrieben. „Die verseuchten Flüsse, die verschmutzten Meere – da sind die Gräten noch das, was vom Fisch übrig bleibt“, sagt er.

Akopalyptisch ist auch sein Sensenmann, stiller Stellvertreter für die Hungersnöte und Kriege, unter denen die Menschheit leidet. „Die meisten Menschen wollen davon nichts wissen. Für diese Werke werde ich nicht immer bewundert“, sagt Kruft. Doch er könne die düsteren Gedanken nicht einfach so wegschieben. Stattdessen verarbeitet er sie in Kunstwerken, drückt so aus, was ihn bewegt.

Der Metallbildhauer sammelt seine Utensilien bei Schrotthändlern, Landwirten und auf Flohmärkten. Es sind überwiegend alte Arbeitsgeräte aus der Landwirtschaft, denen Kruft eine neue Bestimmung verleiht. So werden aus mehreren alten „Krumpernhacken“ (Kartoffelhacken) kleine Skulpturen – aus Arbeitswerkzeug entsteht Kunst.

„Wenn ich das Material vor mir liegen sehe, fange ich an, damit zu spielen“, sagt er. Und dabei kommen Dinge raus, die zum Nachdenken anregen. Aber nicht immer haben seine Werke eine beklemmende Aussage. Erst kürzlich hat Hubert Kruft zusammen mit seinem Sohn Lukas in Pelm den neuen Kreisverkehr mit dem inoffiziellen Wappentier der Pelmer geschmückt – der Krähe (der TV berichtete). Sieben der imposanten Vögel bevölkern nun eigens dafür aufgestellte Basaltstelen im Innern des neuen Verkehrplatzes. „Das war eine schöne Aufgabe“, sagt Kruft. Ihm mache seine Arbeit immer noch Spaß und Freude.

Zuletzt hat er neben seinem Betrieb, entlang der St.-Vither-Straße, zwei neue Schaukästen aufgestellt. Dazu hat er zwei alte Wohncontainer in Hamburg gekauft und diese mit Corten-Stahl verblendet. Und oben drauf sitzen auch ein paar Krähen – vielleicht sollten die Pelmer mal nachzählen, ob bei ihnen noch alle da sind.

Der Skulpturenpark ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt für Erwachsene (ab 16 Jahren) kostet zwei Euro.

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