Umweltbildung im Naturpark Nordeifel Ein Forschungszentrum für Schüler aus der ganzen Region

Prüm · Seit drei Jahren wird gesammelt, geplant und beraten, um in Prüm 2021 einen außerschulischen Lernort für junge Naturforscher aufzubauen – er soll in der Geschäftsstelle des Naturparkzentrums eingerichtet werden.

 Die Geschäftsstelle des Naturparks wird umgebaut. Im kommenden Jahr öffnet dort das Schülerforschungszentrum Prümer Land seine Pforten. Studiendirektorin Michaela Ostermann (links) und Max Zacharias, Geschäftsleiter des Naturparkzentrums Nordeifel bereiten das Projekt vor.

Die Geschäftsstelle des Naturparks wird umgebaut. Im kommenden Jahr öffnet dort das Schülerforschungszentrum Prümer Land seine Pforten. Studiendirektorin Michaela Ostermann (links) und Max Zacharias, Geschäftsleiter des Naturparkzentrums Nordeifel bereiten das Projekt vor.

Foto: Vladi Nowakowski

Nur noch kurze Zeit bevölkert die heimische Tierwelt die Räume im Erdgeschoss des Naturparkzentrums – dann müssen die stummen Exponate ausgestopfter Eichhörnchen, Dachse, Rehe und diversen Federviehs in den ersten Stock umziehen, um Schülern aus dem Eifel- und Vulkaneifelkreis Platz zu machen.

Bis 2021 soll hier ein Schülerforschungszentrum entstehen, geplant sind Labor- und Seminarräume, in denen bis zu 20 Kinder und Jugendliche gleichzeitig arbeiten können. Auch Lehrerfortbildungen, Ferienworkshops oder Vortragsreihen sollen in der Tiergartenstraße stattfinden. Der Schwerpunkt liegt auf einer Bildung für nachhaltige Entwicklung, sprich: der Umwelterziehung.

Doch das Ganze hat einen weiteren Überbau - genauer gesagt sogar zwei: zum einen legt Rheinland Pfalz ein besonderes Augenmerk auf die sogenannte MINT-Förderung (MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), zum anderen entsteht mit der Prümer Einrichtung ein Netzwerk aus Schulen, Unternehmen, Vereinen und Stiftungen.

„Alle Seiten können vom Schülerforschungszentrum profitieren“, sagt Michaela Ostermann, regionale Fachberaterin für das Fach Chemie und Lehrerin am Regino-Gymnasium. Die Idee des außerschulischen Lernortes in der Abteistadt habe sich förmlich aufgedrängt, erzählt Ostermann: „Eine solche Einrichtung ist im Norden des Landes noch nicht vorhanden.“ Ab dem kommenden Jahr soll den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben werden, frei zu experimentieren und an Projekten im Bereich der Naturwissenschaften zu arbeiten.

„Die Förderung im MINT-Bereich ist im Hinblick auf eine zukünftige Sicherung von Fachkräften in der Eifel ein großes Thema“, sagt Michaela Ostermann. Es hieße also, Synergien zu nutzen, um ein breit aufgestelltes Netzwerk aufzubauen, in dem alle Akteure die Nachwuchsförderung gemeinsam abstimmten. „Dazu zählen Kindertagesstätten, Schulen, Hochschulen genauso wie Verbände und Unternehmen, Politik und Verwaltung“, sagt die Lehrerin.

Kurzum: Das Forschungszentrum soll allen Schulformen zur Verfügung stehen - nicht nur im Eifelkreis Bitburg-Prüm, sondern auch im Vulkaneifelkreis. „Das Projekt erfährt große Unterstützung aus dem Nachbarkreis, auch dort herrscht großes Interesse“, sagt Ostermann.

Träger der Einrichtung ist der Naturpark Nordeifel, der das Hauptaugenmerk auf Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) lege, erläutert Geschäftsführer Max Zacharias, der für zwei Jahre die bisherige Leiterin und Mitinitiatorin des Projektes, Anne Derks vertritt, die zurzeit in Elternfreizeit ist. „Umweltthemen, wie die Analyse von Fließgewässern und Bodenproben, oder die Beschäftigung mit Erneuerbaren Energien stehen im Vordergrund.“

Wenn das Labor im kommenden Jahr seine Türen öffnet, sollen sich Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen mit Kindern der Grundschulen und Kindergärten zum gemeinsamen Tüfteln treffen, sagen die Studiendirektorin und der Geschäftsführer des Naturparks. „Das wird eine spannende Geschichte unter dem Motto „Lernen durch Lehren“.“

Inzwischen stünden 130♦000 Euro zur Ausstattung des Forschungszentrums zur Verfügung, die Stadt Prüm habe sich dazu bereit erklärt, die Räume kostenfrei zur Verfügung zu stellen. „Es herrscht ein ausgeprägtes Interesse an der Einrichtung und daraus ist eine Arbeitsgruppe Gleichgesinnter entstanden, die das Projekt voran treiben“, sagt Michaela Ostermann. Dank der Unterstützung seitens kommunaler Entscheidungsträger, Unternehmen, durch Vereine, Stiftungen und weiterer Institutionen, die mit Sponsorengeldern und Manpower geholfen hätten, könne die Idee nun Wirklichkeit werden, sagt Michaela Ostermann.

Sobald die ausgestopften Bewohner des Erdgeschosses im Naturparkzentrum ausgezogen sind, gehen die Renovierungsarbeiten los. „Und dann muss das Labor mit der gesamten Palette an Ausstattung eingerichtet werden. Da darf es an nichts fehlen“, sagen Michaela Ostermann und Max Zacharias.

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