Mutmacher Elf Musiker aus der Region Trier nehmen Lindenberg-Song in Heimarbeit auf

Konz/Trier · Die Beteiligten kommen aus Trier, aus dem Kreis Trier-Saarburg und aus Hessen. Getroffen haben sie sich nicht. Trotzdem haben sie zusammen ein besonderes Lied aufgenommen, mit dem sie den Menschen Mut machen wollen.

 Christian Schmidt, Konny Greif, Werner Müller,  Hermann Faß, Christoph Stein und Thomas Schneider (von oben links nach unten rechts) spielen das Lied „Durch die schweren Zeiten“ von Udo Lindenberg.

Christian Schmidt, Konny Greif, Werner Müller,  Hermann Faß, Christoph Stein und Thomas Schneider (von oben links nach unten rechts) spielen das Lied „Durch die schweren Zeiten“ von Udo Lindenberg.

Foto: Jörg Bösen

Das Projekt nennt sich Heimspiel. Vor knapp zwei Wochen haben die elf Musiker aus Trier, Konz, Kanzem, Welschbillig, Aach und dem hessischen Groß-Umstadt ein Video unter diesem Namen veröffentlicht. Obwohl sie wegen der Corona-Pandemie nicht zusammen in den Proberaum durften, haben sie gemeinsam eine eigene Version des Udo-Lindenberg-Songs „Durch die schweren Zeiten“ aufgenommen, produziert und in einem Video veröffentlicht. Die Musiker sind darin abwechselnd im Home Office zu sehen, wie sie zu Hause alleine den Song singen oder auf ihren Instrumenten spielen.

Der Initiator der ungewöhnlichen musikalischen Zusammenarbeit lebt in Konz und heißt Jörg Bösen. Er beschreibt die Motivation hinter dem Projekt: „Unser Wunsch ist es, den Menschen etwas Mut zu machen, weil es immer irgendwie weitergeht. Man muss nur fest daran glauben und zusammenhalten.“ Das Lied „Durch die schweren Zeiten“ von Udo Lindenberg passe da textlich genau in die momentane Situation.

Bösen selbst spielt Hammond-Orgel und singt in dem Video. Auf TV-Anfrage erklärt er, dass Heimspiel eine Abkürzung sei. Sie stehe für „Heimarbeit einiger in musikalischen Sachen positiv inspirierter, eingesperrter Leute“. Weiter sagt Bösen: „Die Formation besteht aus elf Musikern und setzt sich aus den verschiedensten Alters- und Berufsgruppen zusammen, von der Hebamme über den Polizist bis zur Schülerin.“ Die Beteiligten seien sieben bis 60 Jahre alt.

 Angie Obeng, Marie Bösen, Jörg Bösen und Andreas Wessendorf (von oben links nach unten rechts) singen – jeder für sich und doch alle gemeinsam.

Angie Obeng, Marie Bösen, Jörg Bösen und Andreas Wessendorf (von oben links nach unten rechts) singen – jeder für sich und doch alle gemeinsam.

Foto: Jörg Bösen

„Die Idee dabei war trotz der derzeitigen Lage zusammen Musik und gleichzeitig Mut zu machen und das Ergebnis in einem Video festzuhalten“, sagt Bösen. Er habe deshalb ein paar alte Weggefährten aus verschiedenen Formationen kontaktiert. Die Resonanz sei umwerfend gewesen. „Jeder war sofort dabei und sagte zu, in seinem Rahmen mitzuwirken.“

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Foto: TV/Schramm, Johannes

Bösen hat zuerst eine Whats-App-Gruppe eingerichtet und dann einen Cloud-Speicher im Internet freigegeben, über den die Musiker Dateien austauschen können. Dann begann die eigentliche Arbeit. Das Grundgerüst, der Text und die Harmonien, habe er an alle Musiker verschickt, damit jeder den gleichen Ablauf habe. Das war am Samstag, 28. März. „Um 11 Uhr am Sonntag, 5. April, konnten wir das fertige Produkt online stellen“, sagt Bösen.

Dabei haben die Musiker alle technischen Mittel genutzt und improvisiert. „Nicht jeder hat ein Tonstudio zu Hause, so wurde das Lied in Ton und Bild zu Hause festgehalten mit allem, was zur Verfügung stand, egal ob Handy oder Laptop, und dann zentral zusammengemischt“, sagt Bösen. „Den Ton hat Konny Greif gemischt und das Video hat Thomas Schneider erstellt.“

Die Musiker seien durch das gemeinsame Projekt trotz der Isolation und Entfernung wieder näher zusammengerückt. Und sie hätten sehr viele positive Rückmeldungen von allen Seiten erhalten.

Heimspiel sind: Angie Obeng (Gesang/Trier), Marie Bösen (Gesang/Trier), Luisa Greif (Gesang/Kanzem), Jörg Bösen (Gesang, Hammond-Orgel/Konz), Andreas Wessendorf (Gesang/Welschbillig), Hermann Faß (Schlagzeug/Trier), Christoph Stein (Bass/Trier), Christian Schmidt (Piano/Trier), Konny Greif (Gitarre, Audio Mix Mastering/Kanzem), Werner Müller (Gitarre/Groß-Umstadt, Hessen), Thomas Schneider (Gitarre, Videoschnitt/Aach).
Das Video ist unter dem Link https://youtu.be/2WiUXe6Mpn0 abrufbar.

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