Klein, aber fein

Größe ist nicht alles. Es müssen nicht immer die zahlenmäßig riesigen Orchester sein, die das Publikum im großen Saal der Philharmonie begeistern.

Auch Barock-Formationen oder kammermusikalische Ensembles schaffen ein raumfüllendes akustisches Erlebnis. Das beweist immer wieder die Serie "Voyage dans le temps", deren spannende Zeitreisen in die Welt des Barock und der Alten Musik führen.
Auf dem Programm der nächsten Saison stehen gleich drei spektakuläre Produktionen, die Konzerterlebnisse der besonderen Art versprechen. Das beginnt mit dem Grandseigneur des Barock: William Christie, mindestens ebenso legendär wie seine Gruppe "Les Arts florissants", zelebriert am 4. November einen Rameau-Abend mit einer Fülle exzellenter Sänger und Tänzer.
Stimmlich noch etwas virtuoser - sofern eine Steigerung überhaupt möglich ist - könnte es am 3. Dezember zugehen, wenn Vivica Genaux und die umwerfende Simone Kermes den barocken Zickenkrieg zwischen den Primadonnen Faustina Bordoni und Francesca Cuzzoni musikalisch nachspielen, unterstützt von der Cappella Gabetta.
Passend zur Osterzeit liefern am 25. März der Balthasar-Neumann-Chor und "Le Concert Lorrain" ihre spannende Sicht auf Bachs Matthäuspassion, gemeinsam mit einem Solisten-Ensemble, das von Dietrich Henschel angeführt wird. Ergänzt wird das "Voyage"-Abo durch ein Konzert nach Wahl im Kammermusiksaal. Einen eindeutigen Schwerpunkt bei der Kammermusik setzen die "Soirées de Luxembourg". Der traditionsreiche Zyklus, der mit 50 Jahren viel älter ist als die Philharmonie selbst, startet am 7. Oktober mit dem Australian Chamber Orchestra und dem Pianisten Kristian Bezuidenhout. Am 15. Dezember folgt das Ensemble "Les vents français" um den Flötisten Emmanuel Pahud und einem französischen Programm von Ravel bis Poulenc. Die Berliner Philharmoniker schicken am 31. März ihr renommiertes Oktett mit Schubert, Mozart sowie den Streichen von Till Eulenspiegel. Das Finale gestalten Gidon Kremer und seine Kremerata Baltica mit Tschaikowski und Philip Glass am 11. Mai.
Eine ganz besondere Soirée widmet sich am 22. Oktober dem Gedenken an den Beginn des ersten Weltkriegs. "War and pieces" kombiniert Lieder und Texte zum Thema Krieg mit Beethovens Egmont-Ouvertüre und Auftragskompositionen, unter anderem von Catherine Kontz. Geiger Daniel Hope begrüßt als Präsentator große Interpreten wie den Tenor Michael Schade. DiL
Wer die vier Zeitreisen antreten will, kann das Abo zu Preisen zwischen 99 und 171 Euro (ermäßigt: 66 bis 114) buchen.
Die fünf Konzerte im Rahmen des Soirées-Abos kosten im Paket zwischen 113 und 221 Euro (ermäßigt 75 bis 147). Zu allen Konzerten beider Zyklen fahren Shuttle-busse aus Trier.

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