Veranstaltung Kultur, Kontraste und Kreativität in Salmtal

Salmtal · Beim „Kulturfrühling“ haben Schüler der IGS Salmal ihr Können gezeigt.

 Schülerinnen des Wahlpflichtfaches „Kunst und Kultur“ als Pantomime. 

Schülerinnen des Wahlpflichtfaches „Kunst und Kultur“ als Pantomime. 

Foto: TV/Yannis Coenen

Nach mehr als fünf Jahren war es wieder so weit – die Integrative Gesamtschule Salmtal präsentierte ihren „Kulturfrühling“. An diesem Abend, der unter dem Motto „Kontraste“ stand, boten die Kulturschaffenden Fachbereiche und Arbeitsgemeinschaften der Schule ihren Schülern die Möglichkeit, auf einer großen Bühne den Eltern, Mitschülern, Lehrern und sonstigen Interessierten zu zeigen, was in ihnen steckt.

Während sich die etwa 300 Gäste im Rahmen des Openings bei Getränken und einem vielfältigen von der Unesco-Gruppe der Schule vorbereiteten Fingerfood auf den Abend einstimmten, boten lebende Skulpturen, dargestellt von den Schülern des Grundkurses „Darstellendes Spiel“, einen außergewöhnlichen Anblick.

Um 19 Uhr begann daraufhin pünktlich das Hauptprogramm, das vom Schulorchester eröffnet wurde. Begleitet von einer pantomimischen Performance der Schülerinnen des Wahlpflichtfaches „Kunst und Kultur“ aus dem siebten Schuljahr, moderierte die sechzehnjährige Merle Muijsson souverän durch den Abend. „Es hat mir enorm Spaß gemacht, den Abend zu moderieren, und vor allem die Stimmung hinter der Bühne war unglaublich schön. Alle Darsteller haben sich gegenseitig Mut zugesprochen und hinter der Bühne mitgefiebert“, erzählt die Schülerin.

Wie sehr der Titel des Abends Programm war, machten die beiden größeren Acts der ersten Programmhälfte deutlich. Während die mit Petticoats bekleidete Musical-Gruppe beschwingt und mit beeindruckendem Live-Gesang sich des Themas „Früher war alles besser“ annahm, thematisierten die anschließend auftretenden Schüler der zwölften Jahrgangsstufe in Form eines Theaters das Unheil von anonymen Diskriminierungen im Netz. Die Gruppe, geleitet von Christian Koch, entließ mit ihrer Botschaft „Words can bring me down“ ein nachdenkliches Publikum in die Pause.

Zu sehen, wie die Schüler bei dieser Art kreativer Entfaltung aufblühen, sei für Schulleiter Peter Riedel ein besonderer Vorzug eines solchen Projektes: „In unserer Schule erziehen wir den ganzen Menschen und nicht nur Teilfähigkeiten. Zum ganzen Menschen gehört gerade das Kulturelle, das Musikalische, das Darstellende.“

Von den lebhaften Pantomime-Darstellern wieder in den Saal zurückgerufen, durfte das Publikum einem Streicherquartett lauschen. Der klassische Auftritt war eine würdige Überleitung zu einem besonderen Moment des Abends. Initiiert von der mittlerweile pensionierten Schulleiterin Karin Sattler, hatte sich die IGS Salmtal vor etwa fünf Jahren auf den Weg gemacht, alle notwendigen Qualifikationen zu erreichen, um ein Teil des Unesco-Projektschulen-Netzwerks zu werden. Federführend begleitet durch Bettina van Oppeln und Jonas Wagner, welche die Unesco-Gruppe leiten, aber auch mit Hilfe vieler weiterer engagierter Pädagogen wurde eine Vielzahl von sozialen Projekten und Unterrichtsthemen, die unsere Umwelt, Menschenrechte oder Nachhaltigkeit in einem interkulturellen Kontext behandeln, umgesetzt, sodass von  André Gillen, Landeskoordinator für Unesco-Projektschulen in Rheinland-Pfalz, der Schule an diesem Abend die Anerkennungsurkunde verliehen werden konnte. Im Mittelpunkt der Ziele der Unesco steht Frieden und Weltoffenheit. Aus diesem Grund ist es für Schulleiter Riedel von großer Bedeutung, „dieses Zertifikat in der Schule mit Leben zu füllen.“

Als die Lichter im Saal schließlich gedämmt wurden und zu atmosphärischer Musik Nebelschwaden vor der Bühne aufstiegen, legte sich noch einmal Stille im Saal nieder. Dem Publikum stand nun eine Fashion-Show der besonderen Art bevor. Vier Monate lang nähten, klebten und konstruierten die Schüler des Wahlpflichtfaches „Kunst“ aus der Jahrgangsstufe neun und zehn an ihren Phantasiekostümen. Aufwendige Gesichts- und Körperverzierungen vervollständigten das Bild. „Die sahen so toll aus, am liebsten hätte ich alle noch mal gesehen“, fasste eine Besucherin ihre Begeisterung in Worte.

Zum Abschluss rundete die Darbietung der 25 Musiker und Musikerinnen des von Johannes Born geleiteten Schulorchesters den Abend ab.

Nach und nach leerte sich der Saal, doch unterhielten sich die Besucher weiterhin über das Gesehene und Gehörte. Was bleibt, ist die Frage, welche Überraschungen die Integrative Gesamtschule künftig bereithält. Zweifellos dürfen die Leute gespannt sein, wenn es dort das nächste Mal heißt: Vorhang auf.

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