Bengel treibt Mühlensanierung voran

Bengel · Die Gemeinde Bengel hat neben der Ölmühle im vergangenen Jahr auch die in unmittelbarer Nähe gelegene Klostermühle (der TV berichtete) erworben. Ölmühle und Klostermühle liegen im Ortsteil Springiersbach am idyllischen Lauf der Alf und werden zukünftig ein Mekka für Mühlenfreunde sein.

 Norbert Gilson vom Büro für technikhistorische Forschung und Beratung stellt an der Klostermühle seine bauhistorische Dokumentation vor. TV-Foto: Karl-Heinz Gräwen

Norbert Gilson vom Büro für technikhistorische Forschung und Beratung stellt an der Klostermühle seine bauhistorische Dokumentation vor. TV-Foto: Karl-Heinz Gräwen

Bengel. "Da hat sich die Gemeinde Bengel etwas Großes und Einzigartiges vorgenommen", sagte die Leiterin des Landesamtes für Denkmalpflege, Maria Wenzel, bei der Vorstellung der bauhistorischen Dokumentation der Klostermühle Springiersbach durch Norbert Gilson vom Büro für technikhistorische Forschung und Beratung (Aachen).
Ziel der Ortsgemeinde Bengel ist es, die im Jahre 1731 erbaute Klostermühle Springiersbach wieder voll funktionsfähig zu machen. Diese historische Kornmühle wurde im Jahr 1980 von den damaligen Eigentümern stillgelegt. Am Gebäude und an den Maschinen nagt nach 30 Jahren mittlerweile der Zahn der Zeit. Nach den Vorstellungen des Gemeinderates soll die Mühle vollständig saniert werden. Ortsbürgermeister Walter Debald: "Wir haben als Gemeinde die Verpflichtung, ein solches Kulturgut der Nachwelt zu erhalten. Bei einem privaten Erwerb der Mühle besteht die Gefahr, dass Teile der Mühle auf Flohmärkten zu kaufen wären." Als Glücksfall bezeichnete es Bürgermeister Otto Maria Bastgen, dass man für das daneben liegende Privathaus der Voreigentümer einen Investor gefunden habe, der auch die restlichen Ländereien erworben hat und hier eine Straußenfarm mit Gastronomie und Verkaufsgebäuden errichtet. Die bisherigen Eigentümer waren nur bereit, das gesamte Anwesen zu verkaufen.
Unterstützung für dieses ehrgeizige Projekt der Gemeinde Bengel wurden von allen anwesenden Behördenvertretern zugesagt. Die Vertreter der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier, der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich und auch Maria Wenzel vom Landesamt für Denkmalpflege wollen sich, da die Gemeinde die Kosten nicht alleine schultern kann , für eine großzügige finanzielle Unterstützung einsetzen. Sobald die genauen Kosten vorliegen - derzeit geschätzt 270 000 Euro - sollen die entsprechenden Zuschussanträge gestellt werden. Das Land Rheinland-Pfalz hatte bereits vor zwei Jahren durch den heutigen Innenminister Roger Lewentz an Ort und Stelle eine großzügige finanzielle Förderung in Aussicht gestellt.
Bisher hatte Ortsbürgermeister Walter Debald an den Tagen des offenen Denkmals in der benachbarten Ölmühle das Amt des Müllers zu Demonstrationszwecken übernommen. Dabei stellte er aus Raps und Traubenkernen Öl her. Es ist also nicht auszuschließen, dass der Ortsbürgermeister irgendwann auch sein erstes Mehl in der Klostermühle mahlen wird. khg

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