Veranstaltung Strahlende Solisten eröffnen das Jahr

Bernkastel-Kues · Es gehört zum Jahreswechsel: Das Gala-Neujahrskonzert der Kultur und Kur in Bernkastel-Kues. 2020 gab es drei Termine, damit alle Interessierten in den Genuss kamen.

 Sie strahlten optisch und akustisch um die Wette. Die Sopranistin Lucie Kanková und der Tenor Juraj Nociar im Kloster Machern.

Sie strahlten optisch und akustisch um die Wette. Die Sopranistin Lucie Kanková und der Tenor Juraj Nociar im Kloster Machern.

Foto: TV/Kultur&Kur

Über dreimal ein volles Haus konnten Karin Schommer und Jörg Lautwein, die Verantwortlichen der Kultur und Kur, freuen und erhielten so den Beweis, dass das traditionelle Neujahrskonzert in der Doktorstadt nichts an Attraktivität verloren hat. In diesem Jahr war das Kammerensemble des Karlsbader Sinfonieorchesters zu Gast. Nicht ohne Grund, wie Stadtbürgermeister Wolfgang Port in seiner Begrüßung sagte. 2020 feiert man die 20-jährige Partnerschaft zwischen Bernkastel-Kues und dem berühmten tschechischen Kurort. Da ist ein Neujahrskonzert eine gute Gelegenheit, ein solches Jubiläum zu feiern.

Ort des Geschehens war auch in diesem Jahr der Festsaal von Kloster Machern. Musikalisch hatte das unbestreitbare Vorteile, denn die Akustik des Barocksaals trägt und unterstützt die Musik in unvergleichlicher Weise. Obschon das Ensemble nur in einer relativ kleinen Besetzung angereist war, hatte man den Eindruck, ein ausgewachsenes Sinfonieorchester befinde sich auf der Bühne. Schon das war ein Erlebnis, das die Tschechen unter der Leitung ihres Konzertmeisters Jakub Sedláček dem Publikum bot.

Das Programm war in diesem Jahr zweigeteilt. Vor der Pause hatte es eher den Charakter eines klassischen Sinfoniekonzertes und wurde mit Edvard Griegs „Holberg Suite“ eröffnet. Sehr stilsicher gestalteten die Musiker diese Hommage an den Dichter Ludvig Holberg aus dem Jahre 1884. Begeistert und fasziniert zugleich erlebten die Zuhörer dann die Konzertfantasie „Malované na Cimbál“ des anwesenden Komponisten Dalibor Štrunc. Virtuos wusste die erst 17-jährige Johana Klára Kratochvilová auf einem Cimbal, einem Instrument mit über 2000-jähriger Geschichte, die teils folkloristische Tonsprache umzusetzen und erntete dafür jubelnden Applaus.

Der zweite Teil des Programms war dann, fast möchte man sagen typisch für ein Neujahrskonzert. Franz Lehár, Carl Zeller und Johann Strauss Sohn bestimmten hier das Geschehen. Auf humorvolle und launige Art von der Schauspielerin Barbara Ullmann moderiert ging es ins „Land des Lächelns“ und es wurden „Giuditta“, der „Lustigen Witwe“ und „Paganini“ Besuche abgestattet. Hierbei strahlten die Sopranistin Lucie Kaňková und der kurzfristig eingesprungene Tenor Juraj Nociar in Arien und Duetten um die Wette. „Dein ist mein ganzes Herz“ schlug die Zuhörer genauso in den Bann des Tenors wie die Sopranistin mit „Meine Lippen, sie küssen so heiß“ dem Publikum den Atem verschlug. Wenn 2020 sich so gestaltet wie die Bernkasteler Neujahrs-Gala, dann braucht man sich um das neue Jahr keine Sorgen zu machen. 

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