Freizeit Abenteuer für Hund und Herrchen

Breit · 160 Hundefreunde aus ganz Deutschland haben sich mit ihren Tieren zu einem Geländespiel in die VG Thalfang begeben. Die Aufgaben bei der Schnitzeljagd  sind anspruchsvoll.

 Diese Teilnehmer aus dem Weserbergland und Simmerath in der Nordeifel warten auf ihren Start bei Camp Canis.

Diese Teilnehmer aus dem Weserbergland und Simmerath in der Nordeifel warten auf ihren Start bei Camp Canis.

Foto: Christoph Strouvelle

Am Start auf dem Sportplatz in Breit sind alle gut gelaunt. Da beschnuppern sich Schäferhunde, Königspudel und andere Vierbeiner aller möglichen Rassen, da warten ihre Herrchen und Frauchen darauf, dass sie beim Spiel „The Game“ endlich loslegen und sich per Kompass und Karte in der freien Landschaft orientieren können. 80 Zweierteams mit bis zu vier Hunden machen sich dann nach und nach auf die zweitägige Tour durch die Hunsrückwildnis Richtung Campingplatz in Heidenburg und wieder zurück.

„Heute Abend werden sich einige freuen und stolz sein, andere werden fluchen und schimpfen“, sagt Michaela Knies von Veranstalter Camp Canis, die das Orientierungsspiel im Hunsrück organisiert. Denn bei „The Game“ handelt es sich um ein anspruchsvolles Geländespiel, das im weitesten Sinn mit einer Schnitzeljagd aus der Jugendzeit zu vergleichen ist. Im Gelände warten für die Hunde und ihre Begleiter Aufgaben, die diese bestmöglich lösen müssen.

Nur mit Hilfe einer Karte und eines Kompasses – Handys und andere mögliche Hilfsmittel müssen am Start abgegeben werden – begeben sich die Teams auf den Weg zu den Stationen. Bei den dort anstehenden Aufgaben haben sie die Möglichkeit, Punkte zu sammeln. Diese sind zwingend notwendig. Denn im Camp können sie diese gegen Essen und Zeltübernachtung einlösen. „Sonst gibt es nur eine Notverpflegung, bestehend aus Schlafsack, Suppe und Wasser“, sagt Knies.

Die Aufgaben haben es in sich. Beispielsweise müssen die Hunde am Ort eines simulierten Verbrechens über den Geruch Arme und Beine eines Opfers einem von mehreren potenziellen Mördern zuordnen, damit es Punkte gibt. Die Hundebesitzer müssen an einer anderen Station innerhalb einer festgelegten Zeit einen Kletterparcours über einen Felsen zurücklegen. Zusätzlich müssen die Teilnehmer mit Hindernissen auf ihrem Weg rechnen, in Form von Personen in Tarnkleidung, die sie und ihre Hunde mit farbigem Wasser beschießen. Jeder Treffer bringt Punktabzug und verringert so die Aussicht auf ein Stück Spießbraten am Ziel. „Dem kann man entgehen, indem man schnell rennt oder auf dem Boden kriecht“, sagt Knies. Wie lange die Strecke ist, liegt an den Teilnehmern. Wer direkt zum Campingplatz läuft und nur die anliegenden Stationen mitnimmt, geht etwa fünf Kilometer. Wer alle Stationen ansteuert, legt zwischen zehn und zwölf Kilometer zurück. „Und wenn sich jemand verläuft, können es auch schon mal 20 Kilometer werden“, sagt Knies. Dass die Aufgabe anspruchsvoll ist, ist vom Veranstalter gewollt. „Die Teilnehmer sollen raus aus ihrer Komfortzone.“

Es handelt sich bei „The Game“ bei Breit erst um die zweite Auflage dieses Wettbewerbs, den Camp Canis deutschlandweit anbietet. „Das Gelände ist ideal“, sagt Knies. Im Vorjahr hat sie in der Region bereits einen Crosslauf für Camp Canis organisiert. „Es gibt viel Platz so dass für die Teilnehmer ein Riesenspielfeld zur Verfügung steht“, sagt sie. Zudem fühlt sie sich hier willkommen, da die VG Thalfang ihren Tourismus auf Hunde ausrichtet.

Die Teilnehmer für „The Game“ kommen aus ganz Deutschland und haben erst am Vortag erfahren, wo der Startpunkt ist. Warum kommen die Teilnehmer zu „The Game“? „Weil wir bekloppt sind“, lachen Steffi und Lia aus dem hessischen Butzbach, an der Leine halten sie ihre Australian Shepherds. „Wir wollen ein Abenteuer erleben und etwas nicht Normales ausprobieren“, sagen sie. Stefanie Pfennig aus Duisburg ist mit ihrem vier Kilogramm schweren Mix aus Yorkshire Terrier und Chihuahua angereist. „Es ist eine Herausforderung, das Ziel zu erreichen“, sagt sie. Schafft der kleine Hund eine solch anspruchsvolle Aufgabe? „Im Vorjahr war der zehn Kilometer lange Crosslauf kein Problem, das ist der Terrier in ihm“, sagt sie.

Birgit aus Kempten begibt sich mit einem mittelgroßen Mischling, ihr Gefährte Maik aus Schönbrunn in Thüringen mit einem Mix aus Border Collie und Labrador auf den Weg. „Wir wollen aus Spaß an der Freude ein cooles Wochenende verbringen“, verraten sie ihre Motivation für die Teilnahme an „The Game“.

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