Menschen Resi und Tilli Müller retten das Heiligenhäuschen bei Arenrath

Arenrath/Niersbach · Das „Heljenheisje“ an der Straße zwischen Arenrath und Niersbach sollte abgerissen werden. Zwei 90-jährige Schwestern haben sich beim Landesbetrieb Mobiliät und dem Bistum für das Kapellchen eingesetzt und sich mit um die Renovierung gekümmert.

 Die Schwestern Tilli (links), 93 Jahre, und Resi Müller, 90 Jahre, in dem Heiligenhäuschen, dass sie seit 30 Jahren pflegen und zu dessen Renovierung sie maßgeblich beigetragen haben.

Die Schwestern Tilli (links), 93 Jahre, und Resi Müller, 90 Jahre, in dem Heiligenhäuschen, dass sie seit 30 Jahren pflegen und zu dessen Renovierung sie maßgeblich beigetragen haben.

Foto: Christina Bents

Jetzt wurde es neu eingesegnet.

Alle sind gekommen, an die L49 zwischen Arenrath und Niersbach, um die Neueinsegnung des Kapellchens zu feiern. Die Jugendfeuerwehr hat die Straße abgesperrt, Helfer Blumenschmuck und Stühle aufgestellt, Dechant Johannes Jaax und 35 Besucher haben sich auf den Weg gemacht. Es ist ein besonderer Tag für die Kirchengemeinde und die Schwestern Resi und Tilli Müller. Tilli ist 93 Jahre alt und Resi 90. Seit mehr als 30 Jahren machen sie sich jeden Samstag auf den Weg zum Heiligenhäuschen, halten es sauber, machen Kerzen an, die im Laufe der Woche hinter das Gittertor gestellt wurden und bringen Blumenschmuck mit. Die rüstigen Damen sagen dazu: „Es werden immer Kerzen abgestellt, die wir anmachen. Das ,Heljenheisje’ ist für die Bevölkerung wichtig.“

Das haben sie so auch dem Landesbetrieb Mobilität und dem Bistum gegenüber formuliert, denn das Heiligenhäuschen sollte zurückgebaut werden, zu einem Wegekreuz. „Dabei ist das Dach doch erst vor ein paar Jahren gemacht worden“, stellte Tilli Müller klar. Insgesamt war es aber in die Jahre gekommen und hatte eine Renovierung dringend nötig. Die Kosten und der Arbeitsaufwand schienen trotz des noch guten Dachs zu hoch.

Es gab verschiedene Ortstermine mit dem LBM, weil das Kapellchen teilweise auf deren Eigentum steht. Zudem kam die Denkmalpflege des Bistums mehrere Male. Sie haben empfohlen, das Kreuz, das in der Rückwand eingemauert ist freizulegen und den Rest abzubauen.

Bei diesen Ortsterminen waren Resi und Tilli Müller dabei. „Wir haben klar und deutlich gesagt, dass wir das nicht wollen mit dem Zurückbauen und das man nicht über den Kopf der Leute entscheiden kann“, so Resi Müller. Dazu haben die Damen beteuert, dass sich weiterhin um das Kapellchen kümmern wollen. „Das war dem Bistum sehr wichtig, dass jemand die Verantwortung für das Heiligenhäuschen übernimmt, damit es nicht verkommt, wenn es renoviert ist“, sagt Annette Reuter, Mitglied des Pfarrgemeinderats. Resi und Tilli haben dann auch ernst gemacht und im Familien- und Bekanntenkreis dafür geworben, dass einige Arbeiten in Eigenleistung durchgeführt würden. Ihre Neffen haben das ,Heljenheisje’ schließlich an mehreren Samstagen wieder auf Vordermann gebracht. Dazugestoßen ist Konrad Stolz, der schon einige Restaurationen gemacht hat. „Die haben das auch für uns gemacht“, sind sich die beiden Schwestern sicher.

Jetzt erstrahlt das Heiligenhäuschen, das 1894 von Johannes Müllers aus Niersbach gebaut worden ist, in neuem Glanz und bietet dem Heiligen Johannes, der Muttergottes von Fatima und dem Jesusknaben Schutz. Eine Sitzbank lädt zum Verweilen ein. In der Andacht zur Einweihung des Kapellchens bedankte sich Dechant Johannes Jaax für die liebevolle Pflege bei den Schwestern und bei den Helfern für ihren Einsatz.

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